Leistungsnachweis der Feuerwehr
Knoten, Fragen, Löschangriff
Eckenhagen - Seit 1978, also zum 40. Mal, führt der Kreisfeuerwehrverband den
Leistungsnachweis der Feuerwehreinheiten am Sportzentrum
Hahnbucherstraße durch. 64 Gruppen der 13 Städte und Gemeinden waren
dabei, darunter auch sechs Gastgruppen aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der
selbst keinen Leistungsnachweis organisiert. Reichshofs
Gemeindebrandmeister Christoph Dick freute sich, dass von den acht
Löschgruppen in der Kommune sieben teilnehmen. Kreisbrandmeister
Wilfried Fischer war froh, dass nur ein einziges Team kurzfristig
abgesagt hatte. Nur zweimal sei diese Veranstaltung seitdem
ausgefallen, berichtete sein Stellvertreter Frank Hartkopf: „Einmal
wegen eines Unwetters und einmal wegen der Hilfeleistung 2013 beim
Hochwasser in Magdeburg.“„Vor Eckenhagen als Veranstaltungsort
sind die Schiedsrichter jedes Jahr durch die Kommunen gefahren“,
erinnerte sich Friedhelm Stockhausen, ehemaliger Kreisbrandmeister von
1996 bis 2000. „In den 50er Jahren hat es auch richtige Wettkämpfe
gegeben, bei denen die Gruppen gegeneinander angetreten sind.“ Diese
Form des Leistungsnachweises habe man aber wegen der erhöhten
Unfallgefahr aufgegeben, erklärte Fischer. „Die Aufgaben
orientieren sich am realistischen Einsatzgeschehen“, schilderte
Frank Hartkopf als Hauptorganisator. Deshalb bilde auch die Technische
Hilfeleistung (TH) einen besonderen Schwerpunkt. Per Losverfahren
wurden den Einsatzkräften verschiedene Übungslagen zugeteilt: die
Rettung einer Person, die mit einem Fuß unter einem Container bzw.
nach einem Unfall im Auto eingeklemmt ist oder in einen Brunnenschacht
gestürzt ist. Alternativ zur TH gab es den klassischen Löschangriff,
ebenfalls in drei Übungslagen. Daneben galt es, die theoretischen
Kenntnisse im „Fragenzelt“ unter Beweis zu stellen, Knoten und
sogenannte „Stiche“ zu binden und einen Staffellauf mit
Hindernisparcours zu absolvieren. Unter den wachsamen Augen von zwei
Mitarbeiterinnen des Deutschen Roten Kreuzes mussten auch
Erste-Hilfe-Maßnahmen an Verletzten vorgeführt werden. „Bei
Erster-Hilfe steht der Lerneffekt im Vordergrund“, meinte Hartkopf
und ergänzte: „Glücklicherweise hat es auch bei der großen
Beteiligung heute keinen einzigen Unfall gegeben.“ Auch wenn es
offiziell zum Bestehen des Leistungsnachweises reicht, den praktischen
Teil innerhalb von fünf Minuten zu erfüllen, ist der frühere
Wettkampfcharakter intern doch erhalten geblieben. Seit 2011 hält die
Reichshofer Löschgruppe Nosbach den Rekord mit 127 Sekunden beim
Löschangriff. Doch in diesem Jahr hat sich die Mannschaft selbst
übertroffen: Unter Leitung des stellvertretenden
Löschgruppenführers Alexander Koch gab die jüngste der drei Gruppen
aus Nosbach mit 125 Sekunden eine neue Bestzeit vor. Auch die zweite
Nosbacher Gruppe unter Leitung von Löschgruppenführer Michael Lange
näherte sich mit 128 Sekunden der Rekordmarke.
- Michael Kupper
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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