Prunksitzung in Denklingen
Kölsche Bands rockten die Hütte
Denklingen - „Es gibt zehn schöne Momente im Leben“, rief Sitzungspräsident
der KG Rot-Weiß Denklingen Hansi Welter zum Auftakt der Prunksitzung
am Karnevalssamstag im ausverkauften Denklinger Festzelt. „Einer
davon ist, als Dreigestirn auf dieser Veranstaltung das 33.
Jubiläumsjahr zu feiern.“ Dieser Ansicht waren offenbar auch einige
Jecken, die eigens dafür aus der Schweiz, Österreich und England
angereist waren und mit einem dreifachen „Denklingen Hurray“
begrüßt wurden.
„Bei einer Sitzung wird ein Vereinsvorsitzender niemals das Wort
ergreifen“, erklärte Dennis Spexard, „aber in diesem besonderen
Fall mache ich eine Ausnahme“ und bat mit Wolfgang „Köbes“
Köckerling, Ralf Langhein und Christoph Friederichs drei der ehemals
elf Vereinsgründer auf die Bühne. Es war ein erhabener Moment, als
ihnen zu Ehren das gesamte Schmölzje mit dem ganzen Festzelt die
Vereinshymne „Mir sin do zu hus, wo unsre alte Burg steht“ sang.
Gerührt bedankte sich Köckerling beim Publikum: „Wir sind stolz,
hier oben zu stehen, aber besonders stolz sind wir auf den Vorstand,
Sitzungspräsident Hansi Welter und auf Euch, denn Ihr habt uns
hierhin getragen!“
Der „Millowitsch-Tanz“ der Burgmäuse passte hervorragend in die
Gründungszeit des Vereins und brachte die Fans der Klüngelköpp auf
die richtige Temperatur, um die Kölner Band zu empfangen, die mit
„Us Kölschem Holz“ und „Bella Ciao“ die Hütte rockte.
Büttenredner Dieter Röder als „Ne Knallkopp“ fiel es anfangs
schwer, sich nach diesem Auftritt Gehör zu verschaffen, doch mit den
staubtrockenen erzählten Anekdoten aus seinem Eheleben hatte er die
Narren im Zelt bald wieder auf seiner Seite:
„Meine Frau hat jetzt auch den Führerschein gemacht. Als sie das
erste Mal alleine fahren wollte, rief sie mich kurz darauf an, weil
das Auto nicht fahren würde.“
„Wenn ich nicht dabei bin, musst du dich auch auf die andere Seite
hinters Lenkrad setzen!“ Joachim Jung als „Lieselotte
Lotterlappen“ erntete für seine Witze über Nonnen und Busfahrer
und für seinen Hitmix aus dem vergangenen Jahrtausend begeisterten
Applaus.
Nach der Band Querbeat aus Bonn-Beuel mit „Nie mehr Fastelovend“
gab es für das Denklinger Narrenvolk bei den Paveiern mit „Leev
Marie“ kein Halten mehr. Doch Brings setzte noch einen drauf: Bei
„Mir sin all nur Minsche“, „Ne Kölsche Jung“ und „Polka,
Polka, Polka“ tobten die Fans enthusiastisch auf Tischen, Bänken
und vor der Bühne.
Zwischen den Auftritten von den Domstürmern und Lupo tanzte die
Burggarde die „Hölle vun Kölle“ und formte dabei die Silhouette
des Kölner Doms. Als krönendes Finale hatten die Swinging Funfares
aus Düsseldorf eine besondere Überraschung mitgebracht: Ihr
Dudelsack-Ensemble „Pipes & Drums“ spielte „Amazing Grace“ in
originalen Schottenröcken.
- Michael Kuppen
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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