Kappesfest lockte Tausende
Mehr geht einfach nicht

Die Geschwister Alexander (v.li.), Konstantin und Theresa ließen sich das Sauerkraut mit Mettwurst und Püree gut schmecken. Ihr zweijähriger Bruder Julius erhielt Unterstützung von der Oma. | Foto: Fotos: Karin Rechenberger
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  • Die Geschwister Alexander (v.li.), Konstantin und Theresa ließen sich das Sauerkraut mit Mettwurst und Püree gut schmecken. Ihr zweijähriger Bruder Julius erhielt Unterstützung von der Oma.
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Eckenhagen - „Dank des schönen Herbstwetters waren am Wochenende über 1000
Besucher hier, und unzählige Portionen Sauerkraut mit Kassler und
Püree wurden verkauft“, berichtete Werner Valperz, 1. Vorsitzender
des Heimatvereins Eckenhagen. Am Bauernhofmuseum in Eckenhagen ging es
beim legendären Kappesfest zum 21. Mal wieder rund um das Sauerkraut.

Vom Kappes über Sauerkraut-Marmelade aus der „Fehlberger
Hexenküche“ und eingelegtem Sauerkraut gab es neben den vielen
Leckereien auch interessante Informationen rund ums Kraut. Anfang
Oktober wurden durch einen Gemüsegroßhändler aus Hespert rund 50
Zentner Weißkohl nach Eckenhagen geliefert.

Das Team des Heimatvereins Eckenhagen befreite den rohen Weißkohl von
schadhaften Blättern und dem Strunk, „schaawte“ (hobelte) den
biologisch angebauten Weißkohl und schichtete ihn in Steingutfässern
auf.

Die einzige Zutat war Salz, und die Gärung begann unmittelbar. Bis
zum Wochenende wurde täglich Schaum abgeschöpft und der Kohl
kontrolliert. „Mehr Kohl können wir hier nicht verarbeiten, unsere
Kapazitäten sind erreicht“, berichtete „Kappes-Meister“ Manfred
Schöler. Im obliegt seit Jahren die Aufsicht über die unzähligen
Sauerkraut-Fässer. In Deutschland machten sich im späten Mittelalter
die Mönche diese Methode zunutze und legten Weißkohl ein.

Dieses „Haltbarmachen“ half seitdem, die harten Winter zu
überstehen und erhöhte, dank der extra Portion der Vitamine B, C und
K die Abwehrkraft des Körpers.

Über 1000 Krautinteressierte an beiden Wochenendtagen besuchten das
Kappesfest, um ein Zwei-Kilo-Eimerchen von dem leckeren Sauerkraut mit
nach Hause zu nehmen oder eine Portion Kraut mit Kasseler und Püree
sofort vor Ort zu verspeisen. „Wir essen alle gerne Sauerkraut und
kommen jedes Jahr hierher“, meinte Silvia Brück, die mit ihren vier
Kindern das Fest besuchte.

Außer Kraut wurde Honig direkt vom Imker, Wurstwaren vom Bio-Bauern,
Eier und Nudeln, Gewürze und Tee, Marmelade und Liköre, verschiedene
Käsesorten und frisches Steinofenbrot angeboten. In der „guten
Stube“ im Haupthaus wurden unzählige leckere Torten und Kuchen
angepriesen.

Zu dem boten die Stände auf dem Hofgelände handgefertigte Seifen und
Schmuck, Adventsgestecke, Weihnachtsdekoration, Schätze aus Omas
Wäschetruhe sowie ausgefallen schöne selbstgestrickte Pullover,
Schals und Mützen.

Für den reibungslosen Ablauf im Kappeskeller, im Backes, in der
Museumsküche und in der Hawerkiste sorgten rund 50 freiwillige
Helfer.

„Ein großer Dank gilt diesen vielen ehrenamtlichen Helfern, ohne
die das Kappesfest nicht gelingen würde. Sie sind alle mit Leib und
Seele dabei“, lobte Vereinsvorsitzender Valperz die Kraut-Crew.

Die gesamte Anlage des Bauernhofmuseums konnte an den beiden Tagen
auch besichtigt werden.

- Karin Rechenberger

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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