Käse, Brot, Fensterblicke
Neue Ausstellung im Kunst Kabinett Hespert

Dieter Kraemer vor seinem 1969 entstandenen Exponat „Der Ausflug". Bis zum 19. März präsentiert das Kunst Kabinett Hespert die Ausstellung „Malerei, Radierung, Zeichnung, Aquarell" von Dieter Kraemer.   | Foto: Karin Rechenberger
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  • Dieter Kraemer vor seinem 1969 entstandenen Exponat „Der Ausflug". Bis zum 19. März präsentiert das Kunst Kabinett Hespert die Ausstellung „Malerei, Radierung, Zeichnung, Aquarell" von Dieter Kraemer.  
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Hespert - „Was aus den Bildern von Dieter Kraemer sichtbar wird: die
Ästhetik von Lebensmitteln und Speisen, von Töpfen und Flaschen,
vermittelt bereits einen Genuss, lange bevor der Käse gegessen und
die Flasche eröffnet ist", so beschrieb Alfred Biolek einmal die
Bilder des Künstlers.

Die Begeisterung des Fernsehunterhaltungskünstlers teilte auch der
Osnabrücker Literaturprofessor und Kraemer-Kenner Prof. Dr. Volker
Neuhaus, der anlässlich der Ausstellungseröffnung in Kraemers Kunst
einführte.

Zur Vernissage der Ausstellung „Malerei, Radierung, Zeichnung,
Aquarell" des Künstlers Dieter Kraemer hatte das Kunstkabinett
Hespert eingeladen. Hans-Otto Gries, stellvertretender Bürgermeister
der Gemeinde Reichshof, begrüßte die zahlreichen Gäste und im
Besonderen den Künstler und eröffnete die Ausstellung.

Die Dominanz des Stilllebens im aktuellen Werk des fast 80-jährigen
Künstlers aus Hamburg ergibt sich konsequent aus der Entwicklung
seines gesamten künstlerischen Werkes seit den 60er Jahren,
erläuterte Prof. Dr. Volker Neuhaus in seiner Einführung. Seine
Bilder zeigten die Verwandlung von Alltagsgegenständen in
ästhetische Gebilde.

Es bedürfe höchster Kunst, um einen dreidimensionalen Gegenstand in
seiner malerischen Repräsentation auf einer Fläche `natürlich`
erscheinen zu lassen, so Professor Neuhaus.

Neben Alltagsszenen, Stadt- oder Landschaftsansichten, sind es damit
vor allem die täglichen Dinge des Lebens, die der Maler auf die
Leinwand bannt und sie der Gewöhnlichkeit entreißt. Der in Hamburg
geborene Künstler Dieter Kraemer beginnt in seiner Geburtsstadt 1957
sein Studium an der Hochschule für bildende Künste, das er ab 1959
an der Hochschule für bildende Künste Berlin fortsetzt und als
Meisterschüler beim Aquarellisten Hann Trier beendet.

1963 wird er an die Kölner Werkschule berufen, wo er 1973 eine
Professur an der Fachhochschule Köln im Fachbereich Kunst erhält.
Die Morsbacher Künstlerin Ursula Groten und Franz Bodo Gerono,
Direktor des Kunstkabinetts Hespert, erinnern sich gerne an diese
Zeit. Beide haben in ihrem Kunststudium im ersten Semester die
Grundlehre beim Lehrbeauftragten Dieter Kraemer belegt. Ursula Groten
im Jahre 1966 und Bodo Gerono 1971.

Von 1993 bis 2003 wirkte Kraemer als Professor an der Kunsthochschule
für Medien in Köln. Die Ausstellung im Kunstkabinett zeigt in über
70 Exponaten einen Querschnitt seiner Arbeit – meist konkrete
Darstellungen im alltags- und freizeitorientierten Kontext; er malt,
was ihn umgibt und bewahrt es in einer stilllebenhaften Inszenierung:
Käse, Brot, Blicke aus dem Fenster, Maschinen und Menschen, die er
mit einer Portion Ironie und Gesellschaftskritik in Szene setzt.

Bis zum 19. März präsentiert das Kunst Kabinett Hespert die
Ausstellung „Malerei, Radierung, Zeichnung, Aquarell" von Dieter
Kraemer. Das Kunsthaus in Hespert am Glockenweg ist samstags und
sonntags von 15 bis 17 Uhr und nach Absprache unter: Tel. 0178/6 89 63
05 oder 0 22 65/9 87 90 79 geöffnet.

- Karin Rechenberger

Dieter Kraemer vor seinem 1969 entstandenen Exponat „Der Ausflug". Bis zum 19. März präsentiert das Kunst Kabinett Hespert die Ausstellung „Malerei, Radierung, Zeichnung, Aquarell" von Dieter Kraemer.   | Foto: Karin Rechenberger
Auch das Stillleben Kraemers ist in der Ausstellung zu bewundern. | Foto: Karin Rechenberger
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