Kunst Kabinett Hespert
Teeblätter, Obst & Gemüse
Reichshof. Dr. Andreas Brors, Fördervereinsvorsitzender des Kunst Kabinetts Hespert, eröffnete vor rund 30 Gästen die Ausstellung der freischaffenden Kölner Künstlerin Marion Menzel mit Objekten, Zeichnungen und Malereien.
In seinem Grußwort drückte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies seine Freude darüber aus, dass sich der Vorstand nach dem Tod des langjährigen Direktors Franz Bodo Gerono neu positionieren konnte. Er begrüßte die Gestaltung der farbenfrohen Ausstellung „in der weißen Winterlandschaft“ unter der künstlerischen Leitung des Vizevorsitzenden Axel Müller.
Die Nettersheimer Galeristin Ira Musnadi-Weskamp gab einen Einblick in das Leben und die künstlerische Entwicklung der in Langenfeld geborenen Malerin und Grafikerin, die sich seit den 90er Jahren zunehmend mit Objekten beschäftigt hat. Vor rund zehn Jahren hatte sie ihre Arbeiten schon einmal im Kunst Kabinett Hespert ausgestellt.
Inspiriert von den bizarren Strukturen von Teeblättern nach dem Aufguss habe die passionierte Teetrinkerin zu experimentieren begonnen, den weiteren Verfall organischen Materials aufzuhalten.
Besonders eindrucksvoll ist das in einer Bodeninstallation im Rahmen ihrer Werkserie „Blumen für Maria“ gelungen, in der rund 1.000 mit einem speziellen Kunstharzleim präparierte Apfelsinen- und Mandarinenschalen in Blumenform arrangiert sind. Auberginenschalen finden sich auf den Stelen an der Wand dahinter. Integraler Bestandteil ihrer Arbeiten sind schwarze Teeblätter, die auf die gleiche Weise haltbar gemacht wurden. Mit einem Lächeln verriet die Künstlerin, dass sie den Tee der unzähligen Teeblätter getrunken, das Obst und Gemüse gegessen habe: „Es macht die Arbeiten für mich besonders, wenn sie aus Materialien entstehen, die ansonsten einfach weggeworfen würden.“
Menzel sieht ihr Schaffen auch als Dialog zwischen östlicher und westlicher Kultur, wozu sie bei einer Reise nach Kyoto 2003 inspiriert worden sei.
Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von dem Australier Timothy Jones mit seiner Violine, wobei er das Thema „Blumen“ in seinen Stücken aufgriff. Ausdrucksvoll vermittelte er deren Lebenszyklus vom Wachsen und Gedeihen im Sonnenschein über das Aushalten von Stürmen bis zur letztlichen Welke.
Die Ausstellung ist bis zum 16. April im Kunst Kabinett Hespert, Platz der Künste 1, zu sehen - samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr oder nach Absprache per E-Mail (info@kunstkabinetthespert.de).
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Michael Kupper aus Reichshof |
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