KG Denklingen
Tollitäten wollen et Levve fiere
Nümbrecht. „Seit 22 Jahren proklamieren wir unsere Tollitäten hier in diesem Saal“, sagte Hansi Welter, Präsident der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Denklingen, am letzten Freitag im Nümbrechter Parkhotel. In dieser Session führen Prinz Stefan III. aus dem Hause Langensiepen und seine Prinzessin Jessica die Denklinger Narren an.
„Wir schlittern leider von einer Krise in die nächste“, bedauerte Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies die aktuelle Lage in seiner Ansprache.
In einer Zeit, in der es nicht immer viel zu lachen gebe, bringe der Karneval jedoch Frohsinn und Abwechslung in den Alltag: „Freuen wir uns auf eine kurzweilige 5. Jahreszeit und tolle Tage mit viel Spaß, Humor und Freude.“
„Wer seinen Humor nicht verliert, kommt besser durchs Leben“, merkte er an und zitierte den dichter Wilhelm Raabe: „Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strom des Lebens.“ Humor sei die Plattform, die allen Wogen trotzt und auch die Sonne genießen lässt: „Die humoristische Sonne scheint jedes Jahr hell über Denklingen und der Region, wenn die KG die Karnevalssession zelebriert.“
Anschließend inthronisierte er das Prinzenpaar und überreichte Prinz Stefan das Zepter als Zeichen seiner Herrscherwürde. Unter dem Beifall des jecken Publikums gratulierte er dessen Ehefrau Prinzessin Jessica mit einem Blumenstrauß. Strahlend trat der frischgebackene Prinz nach vorne und erklärte:
„Hätte mir irgendwer vor einem halben Jahr gesagt, dass ich heute hier auf der Bühne stehe, den hätte ich glatt für verrückt erklärt.“ Jessica verkündete daraufhin das Motto: „Die Burg ist unsere Heimat seit 2004, heute stehen wir für Euch als Prinzenpaar hier. Wir stehen für Tradition und Naretei, drum ham mer Hofstaat und Garden dabei. Für uns könnts nix Schöneres jevve, denn mer fiere et Levve. Alaaf!“
Anschließend verpflichtete das junge Prinzenpaar den Bürgermeister, in dieser Karnevalssession schöne Erinnerungen zu schaffen.
Dafür soll er an Weiberfastnacht eine Fotobox und eine Spendendose daneben im Rathaus aufstellen. Der Erlös sei für das Wiehler Johannes-Hospiz bestimmt. Wolfgang Köckerling, Vizepräsident des Regionalverbandes Rhein-Berg im Bund Deutscher Karneval, verlieh den beiden die Spange des Regionalverbandes: „Die Pandemie hat mir Sorgen gemacht, aber wenn ich diesen Abend hier erlebe, habe ich um unser Brauchtum keine Angst mehr.“
Zuvor hatten die Burgmäuse, die jüngste Tanzgruppe der KG, die Narren auf Feiertemperatur gebracht. Im 20. Jahr ihres Bestehens präsentierten sie das „Denklinger Hätz“ und „Die Mäuse tanzen um die Welt“ und kassierten dafür die erste Rakete des Abends. Auch die „Pänz von der Burg“ glänzten mit einem grandiosen Auftritt, während die „Burggarde“ tänzerische und akrobatische Höchstleistungen zeigte.
Deren Kommandant Manuel „Kalli“ Holschbach rief „Kappes“, den Kommandanten der Ründerother Torwache, auf die Bühne und vereinbarte mit ihm verbindlich, dass die beiden Garden in der nächsten Session einen gemeinsamen Auftritt haben würden. Zwischendurch brachten die Bands „Lupo“ und Druckluft den Saal zum Ausrasten, das karnevalistische Urgestein Wicky Junggeburth erzählte in seiner Büttenrede heitere Anekdoten mit der Kölner Karnevalsprominenz. Am Ende erklärte er, dass er sich mittlerweile die Karnevalsveranstaltungen aussuchen könne, wo er gerne hingehe: „Nach Denklingen komme ich immer gerne wieder.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Michael Kupper aus Reichshof |
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