Unterkunft brannte
29-Jähriger vorläufig festgenommen - Bewohner können bleiben

Nicht so lichterloh wie auf dem Bild dargestellt war die Rauch- und Brandentwicklung in der Flüchtlingsunterkunft. | Foto: astrella62/pixabay.com
  • Nicht so lichterloh wie auf dem Bild dargestellt war die Rauch- und Brandentwicklung in der Flüchtlingsunterkunft.
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Bergisch Gladbach - Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises
wurde am gestrigen Montag um 20:29 Uhr per Notruf 112 über ein Feuer
in einer Flüchtlingsunterkunft an der Gladbacher Straße im Stadtteil
Bensberg von Bergisch Gladbach informiert.

Die Leitstelle entsandte aufgrund der Meldung umgehend die beiden
hauptamtlich besetzten Feuerwachen Süd und Nord, die beiden
ehrenamtlichen Löschzüge Bensberg und Refrath, den
Einsatzführungsdienst (B-Dienst) sowie zwei Rettungswagen und ein
Notarzteinsatzfahrzeug an die Einsatzstelle.

Bei Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte konnte die Meldung
bestätigt werden. Aus einem Container des Wohnbereiches quoll
schwarzer Rauch. Das Personal der Unterkunft wies die Einsatzkräfte
der Feuerwehr ein.

Aufgrund der Lage und der Anzahl der betroffenen Personen wurden durch
den Einsatzleiter der A-Dienst (Leitungsdienst) sowie weitere
Feuerwehrkräfte aus der Stadt Bergisch Gladbach nach alarmiert. Mit
dem Alarmierungsstichwort „MANV2 – Massenanfall von Verletzten“
wurden zusätzlich umfangreiche örtliche und überörtliche Kräfte
des Rettungsdienstes hinzu alarmiert.

Im Verlauf der Brandbekämpfung wurden insgesamt 8 schwer verletzte
Bewohner durch den Rettungsdienst erst versorgt und in die umliegenden
Krankenhäuser verbracht. Weiterhin wurde ein Bewohner leicht
verletzt.

Das Feuer im Wohnbereich konnte durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr
schnell gelöscht werden. Der Bereich ist vorerst nicht mehr
bewohnbar. Die 56 Bewohner des Teilbereichs werden nun in anderen
Komplexen der Unterkunft untergebracht.

Vor Ort wurde die Feuerwehr Bergisch Gladbach von der Leitung der
Unterkunft (DRK), Vertretern des Fachbereiches 5 (Jugend und Soziales)
der Stadt Bergisch Gladbach sowie dem Kreisbrandmeister und seinem
Vertreter unterstützt. Ebenfalls vor Ort waren einige Einsatzmittel
der Kreispolizeibehörde des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Im Einsatz gebunden waren seitens der Feuerwehr Bergisch Gladbach rund
70 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte. Der Rettungsdienst war
alleine mit 12 Rettungswagen, vier Notarzteinsatzfahrzeugen und einem
Krankentransportwagen vor Ort.

Die Einsatzstelle wurde gegen 22 Uhr an die Polizei übergeben, die
die Brandursachenermittlung aufgenommen hat. 

Ein 29-jähriger Zuwanderer ist vorläufig festgenommen
worden.

Der Mitarbeiter des Wachdienstes wurde um 20.30 Uhr durch einen
Feuermelder auf den Brand an der Gladbacher Straße aufmerksam. Er
bemerkte eine starke Rauchentwicklung in einem Zimmer im
Erdgeschoss. Mit Unterstützung von anderen Hausbewohnern drang er in
das Zimmer ein und brachte den 29-Jährigen ins Freie.

Der 29-Jährige, der 24-jährige Wachmann und sechs weitere Personen
mussten in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.  

Nach dem derzeitigem Ermittlungsstand hat der 29-Jährige in
suizidaler Absicht Inventar in seinem Zimmer in Brand gesetzt. Deshalb
ermittelt die Polizei wegen besonders schwerer Brandstiftung gegen
ihn. Ihm ist im Krankenhaus die vorläufige Festnahme mitgeteilt
worden, wo er jetzt bewacht wird. Im Laufe des Tages wird entschieden,
ob gegen ihn ein Haftbefehl erlassen wird. Die Ermittlungen zur
genauen Brandursache werden zu einem späteren Zeitpunkt
durchgeführt. (rb) 

Zwei Personen schon zurück aus Krankenhaus - alle Bewohner
können in Lückerath bleiben

Die städtische Sozialverwaltung war gemeinsam mit DRK und
Sicherheitsdienst in der Nacht von Montag auf Dienstag (06./07.2018)
noch bis 1.30 Uhr aktiv. Es galt, aus dem Trakt der
Flüchtlingsunterkunft, in der der Brand ausgebrochen war, einige
Bewohner umzuquartieren und Räume, deren Türschlösser im Zuge des
Feuerwehreinsatzes aufgebrochen werden mussten, zu reparieren. Mehrere
Matratzen wurden noch in der Nacht aus der Unterkunft in Heidkamp
herbeigeschafft, dies erklärte jetzt das Presseamt der Stadt Bergisch
Gladbach.

Der soziale Dienst des DRK sorgte mit mehreren Mitarbeitern vor Ort,
dass auch die unverletzt gebliebenen Bewohner Ansprechpartner zur
Betreuung hatten. Zwei der durch Rauchgas verletzten Bewohner sind bis
zum Morgen aus dem Krankenhaus in die Unterkunft zurückgekehrt,
heißt es weiter.

Erkenntnisse auf Einwirkungen von außen, die zu dem Brand geführt
haben, gibt es nach Aussage der Kreispolizeibehörde nicht. Der Raum,
in dem das Feuer aufgrund eines Matratzenbrandes ausgebrochen war,
wurde von der Polizei zwecks genauer Brandursachenermittlung
versiegelt. Weitere vier Räume – die alle mit Einzelpersonen belegt
waren - sind vorübergehend unbewohnbar, wegen fehlender
Stromversorgung, Rauchgeruch oder nicht mehr funktionstüchtiger
Türen und Schlösser. Da die Unterkunft bei einer Gesamtkapazität
von 286 Personen zur Zeit nur mit 199 Personen belegt ist, konnten die
von den Brandfolgen betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner im
Gebäudekomplex selbst umquartiert werden.

Über das genaue Schadensausmaß gibt es noch keine Erkenntnisse; die
Gebäudeversicherungsgesellschaft wurde informiert. Der Umfang der
notwendigen Reparaturen ist mit ihr abzustimmen.

Das Presseamt weiter: "Besonderer Dank gilt den Einsatzkräften vor
Ort auszusprechen – den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes, des
DRK, der Feuerwehr und des städtischen Hausmeisternotdienstes – die
mit schneller Reaktion und großer Umsicht Verletzungen und Schäden
größeren Ausmaßes verhindert haben bzw. im Nachteinsatz dafür
sorgten, dass viele Räume wieder bewohnbar und abschließbar wurden."
 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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