Vandalismus im denkmalgeschützten Rosengarten
Brunnendüsen am Wochenende entwendet
Bergisch Gladbach - Eigentlich ist der Rosengarten im Augenblick ein perfekter Ort zum
Verweilen, denn die unzähligen Rosenstämme stehen in voller Blüte.
Leider musste die Abteilung StadtGrün aber am Dienstag, 11. Juni,
einen ungewöhnlichen Diebstahl feststellen. Alle neun Düsen der
Brunnenanlage sind entwendet worden.
Die denkmalgeschützte Gartenanlage aus den 1930er Jahren wurde damit
beschädigt, die Experten von StadtGrün müssen nun recherchieren, wo
es diese Düsen noch gibt und zu welchem Preis sie nachgerüstet
werden können.
Es wird zudem Anzeige gegen unbekannt gestellt.
Immer gibt es im öffentlichen Raum Metall-Diebstähle, zuletzt waren
vor rund zwei Jahren ganz in der Nähe eine Gruppe von
Kranichen-Kunstwerken aus Metall über Nacht einfach abgesägt und
entwendet worden.
Sachdienliche Hinweise zu dem Vorfall im Rosengarten an der Ecke
Odenthaler Straße/Am Broich nimmt die Polizei unter 02202 205-0
entgegen.
Über den Rosengarten:
Der circa 4.000 Quadratmeter große Rosengarten befindet sich in der
Stadtmitte von Bergisch Gladbach zwischen der Odenthaler Straße im
Osten und der Straße Am Broich im Norden.
Laut einer Quellenangabe erwarb die Stadt Bergisch Gladbach im Jahr
1936 die Parzellen für die Planung des Rosengartens von Wilhelm
Odenthal, ein früherer Ziegeleibesitzer von Bergisch Gladbach. Eine
dazugehörige Flurkarte aus dieser Zeit zeigt, dass das Gelände bis
dahin unbebaut war und die heutigen Straßenführungen in diesem Plan
schon dargestellt sind.
Ein Artikel der Zeitung „Westdeutscher Beobachter" aus dem Jahr 1936
kündigt die Gestaltung des Geländes des Rosengartens als „Eine
Stätte der Erholung und ein Schmuckstück im Gesamtrahmen der
gärtnerischen Gestaltung" an.
Der Gartenarchitekt Carl Rohde aus Bad Godesberg wurde von der Stadt
Bergisch Gladbach 1936/37 mit der Planung des Rosengartens beauftragt.
Er gestaltete den Rosengarten als einen architektonischen Schmuckplatz
unmittelbar in der Nähe des Villenviertels am Mühlenberg. Er sollte
den Bewohnern und Besuchern der Stadt Bergisch Gladbach als
Schaugarten und Erholungsstätte dienen.
1987 wurde der Park grundsätzlich überarbeitet. Die
Landschaftsarchitekten Gustav und Rose Wörner hatten unter
Berücksichtigung der historischen Substanz ein Sanierungskonzept
erstellt, in dem auf der ehemaligen Rasenfläche einige
Rosenbeetpflanzungen ergänzt wurden. Auch sind die Eingangsbereiche
zu der Gartenanlage modifiziert worden.
Insgesamt wurde durch eine vielgestaltige Bepflanzung des Gartens mit
Rosen und den üblichen standortgerechten Begleitstauden in meist
gruppenweiser Anordnung und einem illuminierten Brunnen mit sehr
schönem Wasserbild eine abwechslungsreiche städtische Gartenanlage
geplant.
Im Jahr 2001 wurde der Rosengarten unter Denkmalschutz gestellt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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