Blaumeisensterben erreicht Rheinisch-Bergischen Kreis
Bakterium bei Vogel festgestellt

Seit Anfang März werden in ganz Deutschland zunehmend tote Blaumeisen gefunden. | Foto: Petra Boekhoff/Pixabay
  • Seit Anfang März werden in ganz Deutschland zunehmend tote Blaumeisen gefunden.
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Rhein-Berg - Im Rheinisch-Bergischen Kreis (RBK) gibt es einen bestätigten Fall
des sogenannten Blaumeisensterbens. Dies ergab die Untersuchung im
Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld, wohin das
Veterinäramt des Kreises eine verendete Blaumeise geschickt hatte.

In einem Speziallabor wurde das Bakterium Suttonella ornithocola als
Todesursache festgestellt. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist das
Bakterium für den Menschen ungefährlich. Eine Bürgerin aus Odenthal
hatte das Tier zuvor in ihrem Garten ohne offensichtliche Krankheits-
oder Verletzungsanzeichen tot aufgefunden und die Blaumeise zum
Veterinäramt gebracht.

Seit Anfang März werden in ganz Deutschland zunehmend tote Blaumeisen
gefunden. Auch erkrankte Tiere, die taumeln, orientierungslos und zum
Teil handzahm sind sowie sich aufplustern, werden beobachtet.

Die Tiere leiden unter einer Lungenentzündung und vereinzelt an
Erkrankungen des Darms. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten zu dem
Erreger steht die Forschung aber noch ganz am Anfang. Die Krankheit
tritt nach derzeitigen Erkenntnissen insbesondere im Frühjahr auf. In
erster Linie scheinen davon Blaumeisen betroffen zu sein, aber auch
andere Meisenarten können wohl erkranken. Auch ist unklar, wie das
Bakterium übertragen wird. „Es spricht einiges dafür, dass
Blaumeisen sich über infektiöse Sekrete gegenseitig anstecken.

Die Tiere haben während der Balz und Fortpflanzungsphase im Frühjahr
vermehrt Kontakt untereinander. Auch liegt es nahe, dass gemeinsame
Futter- und Tränkestellen hier der Erkrankung Vorschub leisten
können“, so Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig. „Damit wir unser
Wissen über die Erkrankung weiter verbessern können, bin ich für
jede zum Veterinäramt gebrachte tot aufgefundene Blaumeise
dankbar.“

Derzeit empfiehlt es sich, auf die Fütterung der Blaumeisen und das
Aufstellen von Vogeltränken zu verzichten. Erkrankte und geschwächte
Vögel suchen diese Orte öfter auf und übertragen dort das Bakterium
an Artgenossen. „Wer die Tiere dennoch versorgen möchte, sollte
alle Futterstellen und Tränken möglichst häufig mit kochendem
Wasser gründlich reinigen“, rät der Kreisveterinär.

Bisher wurden dem Veterinäramt fünf Blaumeisen zur Untersuchung
überbracht. In den anderen Fällen konnte der Erreger bisher nicht
nachgewiesen werden oder das Untersuchungsergebnis steht noch aus. Es
gibt bisher keine Hinweise, dass der Erreger für anderen Vögel,
Tiere oder den Menschen gefährlich ist. Dennoch sollten verendet
aufgefundene Vögel nicht mit der bloßen Hand angefasst werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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