Regionenschreiber für das Bergische
Dimitri Wäsch betrachtet die Kulturregion
Rheinisch-Bergischer Kreis - Wie nähert man sich einer Region, der man vollkommen fremd ist? Und
was nimmt man als besonders wahr? Mit diesen Fragen beschäftigt sich
derzeit Dimitri Manuel Wäsch, der als sogenannter Regionenschreiber
in der Kulturregion Bergisches Land unterwegs ist. Er ist einer von
zehn Stipendiaten, die von Juli bis Oktober intensiv in die zehn
Kulturregionen des Landes Nordrhein-Westfalen eintauchen, Land und
Leute kennenlernen und ihre Eindrücke in Form von Blogbeiträgen auf
www.stadt-land-text.de
festhalten. Dabei geht es darum, das Land Nordrhein-Westfalen
in all seinen Facetten zu beleuchten. „Ich taste mich vor, gehe auf
die Menschen zu und lerne so viele spannende Geschichten und
Persönlichkeiten kennen“, erzählt der 26-Jährige, der aus einem
kleinen Ort im Rhein-Main Gebiet stammt. Die Freiheit, sich Themen
selbst wählen zu können, nach dem eigenen Rhythmus zu arbeiten und
der Kreativität freien Lauf zu lassen, sind für den
Regionenschreiber dabei besondere Aspekte des Projekts.
Ruhe, Natur und Entschleunigung als Kontrapunkt zum
Stadtleben
Das Bergische Land hat Dimitri Wäsch dabei ganz bewusst ausgewählt:
„Ich habe die letzten Jahre in Wien studiert und mitten in der Stadt
gewohnt. Jetzt freue ich mich, die Vorzüge des ländlichen Raums
genießen zu können und mich persönlich und inhaltlich dem Aspekt
der Entschleunigung zu widmen.“ Themen dafür hat der Absolvent des
eines Psychologiestudiums bereits zahlreiche ausgemacht: Wanderungen
mit Eulen, Landwirtschaft und damit verbunden der Aspekt der
Direktvermarktung regionaler Produkte sowie natürlich das Thema
Wasser – im Bergischen aufgrund der vielen Talsperren und Bachläufe
fast ein Muss. „Die Themen sind immer der Aufhänger, aber am Ende
stehen dann doch die Menschen im Vordergrund“, betont Dimitri
Wäsch, der seine Texte auch akustisch begleitet. „Ich habe immer
ein Aufnahmegerät dabei, denn so kann ich das Bergische Land nicht
nur mit Wörtern beschreiben, sondern auch vermitteln, wie es für
mich klingt“, erklärt er. Im Rheinisch-Bergischen Kreis bekommt der
Regionenschreiber Tipps und Hintergrundwissen von Susanne Bonenkamp,
Kulturreferentin beim Rheinisch-Bergischen Kreis: „Ich bin von dem
Projekt begeistert, denn es ist spannend zu sehen, wie Externe unsere
Region unter die Lupe nehmen und dabei Schätze entdecken, die wir
selbst gar nicht wahrnehmen.“
Hintergrund
In der Region Aachen fand das Projekt „stadt.land.text“ bereits in
den vergangenen drei Jahren statt. Anlässlich des 20. Jubiläums der
„Regionalen Kulturpolitik“ (RKP) – das Instrument des Landes NRW
zur Förderung von regionalen Kulturprojekten – wurde es nun auf
ganz NRW ausgeweitet. Die zehn Regionenschreiber wurden aus über 200
Bewerbern ausgewählt und setzen bei ihrer viermonatigen Erkundung
ganz unterschiedliche Schwerpunkte, sowohl inhaltlicher Art, aber auch
in der Methodik. Sie erhalten für ihre Tätigkeit monatlich 1000 Euro
und einen Wohnsitz in der Region.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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