Kriminalitätsentwicklung 2017
Erfreuliche Entwicklungen und neue Herausforderungen

Landrat Stephan Santelmann, Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth und Kriminaloberrat Ralf van Uden informierten über die Kriminalitätsentwicklung des Rheinisch-Bergischen Kreises. | Foto: Rottländer
  • Landrat Stephan Santelmann, Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth und Kriminaloberrat Ralf van Uden informierten über die Kriminalitätsentwicklung des Rheinisch-Bergischen Kreises.
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Kreis - Auf einer Pressekonferenz am vergangenen Donnerstag informierten
Landrat Stephan Santelmann, Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth und
Kriminaloberrat Ralf van Uden über die Kriminalitätsentwicklung des
letzten Jahres. Landrat Stephan Santelmann berichtete diesbezüglich
von „erfreulichen Entwicklungen“ wie dem erneuten Rückgang der
Wohnungseinbruchsdelikte, aber auch von „neuen Herausforderungen“,
die sich beispielsweise durch die Zunahme von Vermögens- und
Fälschungsdelikten ergeben.

Positiv zu verzeichnen ist der Straftatenrückgang im
Rheinisch-Bergischen Kreis. Lag die Anzahl der verübten Straftaten im
Jahr 2016 noch bei 13.989 Straftaten, waren es im vergangenen Jahr
insgesamt 416 Straftaten weniger. Blickt man auf die Bilanzen der
letzten zehn Jahre zurück, war die Anzahl der verübten Straftaten
mit 15.189 im Jahr 2014 am Höchsten. Seitdem ist die Straftatenanzahl
stetig gesunken. Somit setzt sich der positive Trend der letzten zwei
Jahre fort. Parallel dazu ist die Aufklärungsrate mit 50,69 Prozent,
um 1,77 Prozent gestiegen. Jedoch ist die Aufklärungsrate bei
Wohnungseinbrüchen von 13,3 Prozent im Jahr 2016 auf 8,4 Prozent
gesunken.

Überaus erfreulich ist, dass der RBK im Landesvergleich den achten
Platz belegt und somit zu den sichersten Kreisen zählt. Wodurch auch
das Risiko, Opfer eines Delikts zu werden geringer geworden ist. Zudem
konnte die Anzahl der Wohnungseinbruchsdelikte noch einmal um 207
Taten zum Vorjahr hin verringert werden. In den letzten 20 Jahren war
die Anzahl der Wohnungseinbrüche im Jahr 2015 mit 1.098 Taten
besonders hoch. Seitdem hat sich Zahl mit 536 Einbrüchen im Jahr 2017
halbiert und ist somit signifikant gesunken. Jedoch ruft
Polizeidirektor Gerhard Wallmeroth die Bürger dazu auf, auch
weiterhin die Augen offen zu halten und Ungewöhnliches unverzüglich
zu melden. Außerdem betont er, dass die Polizei trotz der positiven
Bilanz auch in Zukunft hinsichtlich der Verhinderung von
Wohnungseinbrüchen nicht nachlassen werde.

Leider haben Vermögens- und Fälschungsdelikte um 21,96 Prozent
zugenommen. Besonders ältere Menschen sind häufig davon betroffen.
Betrüger versuchen mit intensiver Manipulation, das Vertrauen der
Betroffenen zu erlangen, um Vermögenswerte zu erschleichen. Äußerst
perfide agieren die Betrüger, die sich als Polizeibeamte ausgeben,
denn dadurch geht das Vertrauen in die Polizei oft verloren.

Eine Zunahme muss bedauerlicherweise auch bei den Sexualstraftaten und
den Rauschgiftdelikten verzeichnet werden. Die Anzahl der
Sexualstraftaten ist von 77 auf 152, die der Rauschgiftdelikte von 356
auf 441 angestiegen. Der Anstieg der Sexualdelikte lässt sich unter
anderem durch die Einführung des Paragraphen 184 I und der
Neugestaltung des Paragraphen 177 erklären. Durch den Paragraphen 184
I kann sexuelle Belästigung strafrechtlich verfolgt und geahndet
werden. Die Zunahme der Rauschgiftdelikte lässt sich beispielsweise
darauf zurückführen, dass es zunehmend einfacher geworden ist an
Drogen zukommen.

Schaut man auf die einzelnen Kommunen ist die Gesamtkriminalität in
Wermelskirchen, Leichlingen und Kürten gestiegen und in allen anderen
Kommunen gefallen. Den höchsten Anstieg mit 14,06 Prozent gab es in
Kürten. Hier ist auch der Anstieg von Diebstählen an oder aus
Kraftfahrzeugen sehr hoch. Besonders positiv fallen Overath und
Rösrath mit einer Abnahme von 15,63 und 11,03 Prozent auf.

Am niedrigsten ist die Gesamtkriminalität nach wie vor in der
Gemeinde Odenthal. Die Jugendkriminalität bleibt weiterhin
unauffällig. Dennoch ist die Anzahl der verübten Sexualdelikte durch
Jugendliche auf 26 Taten angestiegen.

- Jasmin Rottländer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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