25 Jahre AK Denkmalschutz und Stadtbildpflege
„Es hat sich gelohnt“

Lothar Eschbach, Erster Vorsitzender des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg eröffnete die Feier. Foto: Flick
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Rhein-Berg. Das Zanders-Areal hat eine Zukunft – und zwar die Möglichkeit und Chance, zu einem der Zukunftsquartiere der Bundesrepublik zu werden. Mit dieser zentralen Aussage schloss Prof. Christa Reicher vom Institut für Städtebau an der Universität Aachen ihren Vortrag zum 25-jährigen Jubiläum des Arbeitskreises Denkmalschutz und Stadtbildpflege im Bergischen Geschichtsverein. Gut 50 Gäste hatten sich im Bensberger Ratssaal versammelt, um der Geburtstagsfeier des rund 15 aktive Mitglieder zählenden Arbeitskreises beizuwohnen – zu der es, so BGV-Vorsitzender Lothar Eschbach, ihm eine besondere Ehre sei, die renommierte Städteplanerin, die die Zukunft von Innenstädten unter besonderer Wahrung des kulturellen Erbes beobachtet, erforscht und Lösungswege aufweist, eingeladen zu haben. Vorsitzender Lothar Eschbach betonte: „Bergisch Gladbach ist einzigartig! Die Paffrather Kalkmulde mit Kalkindustrie, das Jagdschloss in Bensberg, der Anspruch als Böhm-Stadt, die Strunde als fleißigster Bach, das Bensberger Erzrevier mit weltweit bedeutsamer Gezähe-Sammlung - und mühelos rekordverdächtig mit den Planungsherausforderungen!“ Die Planung der Innenstadt stehe an einer bedeutsamen Nahtstelle, einer Zäsur. „Eine Stadt, die in einem solchen Umfang Ihre Zukunft plant, kann nicht im „Grüne-Wiese-Ansatz“ planen.“
Seinen besonderen Dank richtete Lothar Eschbach an Thomas Klostermann, den Motor und Gründer des Arbeitskreises, den er als „Glücksfall“ für den Geschichtsverein bezeichnete. Thomas Klostermann gab einen Rückblick auf die 25-jährige Tätigkeit dieses Arbeitskreises, den er - in Bensberg in der Alten Burg im Kreißsaal geboren, in Frankenforst aufgewachsen und als Mitarbeiter von StadtGrün viele Jahre in der Stadtverwaltung tätig - mit etwa 12 Interessierten Ende der 1990er Jahre ins Leben rief und sich mit seinen Mitstreitern zunächst eine Bestandsaufnahme der Fachwerkbauten im Stadtgebiet vornahm. Doch schon bald entstand zunehmend der Wunsch, alle historischen Bauwerke zu betrachten und sich für ihre Erhaltung und Pflege einzusetzen. Mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) wurde die Idee des „Denkmals des Monats“ von Köln auf Bergisch Gladbach übertragen. Damit sollten Baulichkeiten ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt werden, die herausragend, unbeachtet oder gefährdet sind. Diese überwiegend erfolgreiche Veranstaltungsreihe wurde ein wesentlicher Arbeitsbestandteil über all die Jahre mit bis heute insgesamt 19 vorgestellten Denkmälern. Als besonders spannend stellte er die drei Denkmäler Stellwerk Tannenbergstraße, Gartensiedlung Gronauer Wald und Papierfabrik Zanders heraus. Darüber hinaus hat der Arbeitskreis Stellungnahmen zu Bebauungsplänen geschrieben und sich erfolgreich um die Unterschutzstellung historischer Gebäude gekümmert z.B. die Rote Schule Heidkamp, den Wasserturm auf dem Quirlsberg, das alte Pfarrhaus Herrenstrunden oder der Wirtschaftshof der Burg Zweiffel. Wegekreuze wurden saniert und der Emilienbrunnen konnte am alten Standort gesichert werden. Auch um Friedhöfe und Grabstätten kümmerte sich der Arbeitskreis.
Das Fazit von Thomas Klostermann: „Nach 25 Jahren Engagement fällt mein persönliches Fazit positiv aus. Unser Einsatz hat sich gelohnt. Denn wir haben trotz des sensiblen und schwierigen Themas und trotz oft widriger Umstände viel erreicht. So ist es uns über die Jahre gelungen, die Bedeutung der Stadtgeschichte, des Denkmalschutzes und der Stadtbildpflege stärker in das Bewusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu rücken. Und weiterhin ist es uns gelungen, Denkmäler vor dem Verfall zu retten, ungeschützte Kulturbauten zu Denkmälern zu entwickeln und das Stadtbild an vielen Orten positiv mitzugestalten.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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