Zwei Vereine helfen weiter

Größter Hilfstransport in die Ukraine

Rhein-Berg. Seit dem Sommer waren viele Helfer*innen und Unterstützer*innen der Vereine Humanitäre Hilfe Overath e.V. und Humanitäre Hilfe Bergisch Gladbach e.V. fleißig. Bei Kleidersammelterminen, Spendern und Firmen sammelten sie Hilfsgüter für einen Hilfstransport in die Ukraine ein. Unerwartet konnte die Humanitäre Hilfe einen ausgedienten Feuerwehrwagen der Gemeinde Kürten bekommen. Den Kauf machte Joachim Nix möglich: „Mir liegen die notleidenden Menschen in der Ukraine sehr am Herzen und so sammelte ich an meinem 69. Geburtstag Geldspenden für den Kauf des Feuerwehrwagens.“ Damit der Feuerwehrwagen in der Ostukraine rasch Menschenleben retten kann, schloss sich dieser dem 30. Jubiläumshilfstransport nach Marijampole an. Nachdem in Litauen alle Hilfsgüter verteilt wurden, ging es mit dem Feuerwehrwagen über Warschau in die Ukraine. In Chmelnyzkyi angekommen, machte sich der Kürtener Feuerwehrmann Thomas Migenda sofort an die Arbeit, seinen ukrainische Feuerwehrkollegen die Vielzahl der Funktionen in der Praxis am Feuerwehrwagen zu erklären.
Die beiden Vereinsvorsitzenden, Norbert Kuhl und Ulrich Gürster organisierten mit ihrem Team die bisher umfangreichste Ukrainehilfe mit sechs 40-Tonnern in Richtung des Kinderkrankenhauses Lviv. Nach 26 Stunden Fahrt wurde die Gruppe von Dr. Zoryana Ivanyuk, stellvertretende Leiterin des „Hospital of Saint Nicholas“, und ihrem Team empfangen. Die Klappen und Türen der Fahrzeuge mit Anhängern öffneten sich und das Krankenhausteam staunte nicht schlecht über die Anzahl der Hilfsgüter. Für über 20.000 Euro Medikamente, über 200 Kartons mit medizinischem Zubehör, 501 gepackte Schuhkartons zu Weihnachten, für die kleinen Patienten im Kinderkrankenhaus, wurden abgeladen. Zu einem späteren Zeitpunkt lieferten die Lkw auch noch 26 elektrische Betten mit Matratzen und einige Beistelltische an. Susann Meurer, stellvertretende Schulleiterin der Realschule Herkenrath, übergab Dr. Zoryana Ivanyuk die weihnachtlich verpackten Schuhkartons. Die Pakete wurden von den Kindern der Realschule mit Süßigkeiten und weiteren Überraschungen gepackt und gesammelt. „Diese Aktion ist unser Auftakt zu einer Patenschaft der Realschule Herkenrath mit dem Kinderkrankenhaus Saint Nicholas. Unter dem Motto Kinder helfen Kindern möchten wir zukünftig in vielfältiger Weise das Kinderkrankenhaus unterstützen“, so die Schulleiterin.
Danach ging es weiter ging es für das Humanitäre Hilfe Team in Richtung Osten. Nach weiteren fünf Stunden Fahrt wurde Chmelnyzkyj erreicht. An zwei Tagen kamen dann jeweils drei Lkw nach Chmelnyzkyj zum Abladeort. Dorfbewohner, Kinder und Soldaten halfen, die zahlreichen Hilfsgüter sortiert in drei Lager zu verteilen. An drei Schulen wurden mitgebrachte iPads verteilt.
Mit diesem 11. Hilfstransport brachten die Humanitäre Hilfe Overath und Bergisch Gladbach 80.790 kg Hilfsgüter im Wert von etwa 344.351 Euro in die Ukraine. Alle Hilfstransporte zusammengenommen, erhielt die Ukraine bereits 362 Tonnen Hilfsgüter im Wert von etwa 1.524.083 Euro. „Wir danken allen Spendern und Helfern für dieses unfassbare Engagement – gemeinsam sind wir stark und können etwas Gutes bewegen,“ so Gürster und Kuhl. Bis zum 31. Dezember sammeln beide Vereine Geldspenden zu der gemeinsamen Bethe-Stiftung Verdopplungsaktion. 10.000 Euro werden durch die Stiftung verdoppelt. Spendenkonto mit dem ukrainischen Spendenzweck: „Bethe Stiftung Ukraine“ – IBAN: DE93 3706 0193 0032 5620 27. Infos auf www.hhov.de und www.hh-gl.de