Digitalisierung wäre auch Beitrag zum Klimaschutz
Haltestellen ohne Papier
Rhein-Berg (kg). In Zukunft sollen die Haltestellen im Kreis ohne Papier auskommen und peu-a-peu durch so genannte „digitale Haltestellen“ ersetzt werden. Viele Gäste des öffentlichen Nahverkehrs und Fernreisende kennen solche oder ähnliche Einrichtungen, darunter digitale Anzeigetafeln, Info- und Werbebildschirme, per Knopfdruck die Ansage des nächsten Zuges oder die laufende Angabe, wie viele Sekunden es noch dauert, bis die nächste U-Bahn eintrifft. Wenn Papier in Gänze wegfällt, wird dies auch einen Beitrag zum Klima leisten. Es wären immerhin mehr als 1.200 Haltestellen, die für die Umrüstung anstehen könnten.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis sind digitale, solar-batteriebetriebene Paneele am Haltestellenmast vorgesehen, die Fahrpläne und Tarife anzeigen sowie auf Knopfdruck vorlesen. Die alten Masten sollen durch moderne, einheitliche Ausführungen ersetzt werden. Bei Bedarf werden diese am oberen Ende mit einer dynamischen Fahrgastinformation (DFI) ausgestattet, die über die nächsten Fahrten informieren.
Das Projekt wird durch die Regionalverkehr Köln (RVK) GmbH in enger Zusammenarbeit mit der wupsi und der Kreisverwaltung geleitet. Der Kreis ist am RVK beteiligt, die wupsi betreibt viele Buslinien in Rhein-Berg. Für das Projekt ist der Antrag auf ein Förderprogramm beim Zweckverband „go Rheinland“ (bis Dezember 2022 „Zweckverband Nahverkehr Rheinland“) vorgesehen. RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank betont, dass mit der moderneren Ausstattung eine deutlich höherer Aktualität der Daten erfolge.
Im Raum stehen Gesamtkosten von rund 10,4 Millionen Euro, wobei ein Eigenanteil von rund 10 Prozent zu tragen wäre. Darin enthalten wären eine Fern-Info-Anlage Euro, mehr als 1.200 digitale und rund 520 analoge Haltestellen, wobei die digitalen Haltestellen den größten Anteil beanspruchen.
Zwar ist die Umrüstung in Rhein-Berg noch Zukunftsmusik, doch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) forschte von Anfang 2020 bis Sommer 2022 bereits an ViVre „Virtuelle Haltestellen für den automatisierten Verkehr der Zukunft“. In dem Projekt, mit mehreren Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert, wurden insbesondere Konzepte für virtuelle Haltestellen erarbeitet, im Straßenverkehr umgesetzt und ausgewertet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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