Keine gute Nacht für junge BIrken
Hier geht‘s zu den Bäumen
Der „Wonnemonat“ Mai steht ins Haus und bundesweit fürchten junge, attraktive Birken um ihren Fortbestand. Doch Vorsicht: Der wohlgeratene Baum im Nachbarsgarten mag noch so verlockend sein, wer in der Nacht zum 1. Mai von der Polizei mit einer illegal geschlagenen Birke, einem nicht verkehrssicheren Transportfahrzeug oder einem schlecht gesicherten Maibaum angetroffen wird, riskiert teure Verwarn- oder Bußgelder und ein Verbot der Weiterfahrt.
Region. Der ehemalige „Weidemond“, abgeleitet vom althochdeutschen „Wunnimanot“, war traditionell die Zeit, in der das Vieh zurück auf die Weiden getrieben wurde. Aber nicht nur Nutzvieh zieht es mit steigenden Temperaturen an die frische Luft, auch junge Menschen erwachen aus ihrer „Winterstarre“. Traditionell setzen liebestolle Junggesellen, vor allem in ländlicheren Gebieten, in der Nacht zum 1. Mai ihrer Angebeteten eine Birke als Zeichen der Liebe und Zuneigung vor oder auf das Haus.Die Birke galt schon bei den Kelten als „Lichtbaum“, die Slawen sahen in ihr ein Symbol der Reinheit und in Skandinavien richteten die Bauern die Aussaat des Sommerweizens nach dem Ergrünen des Birkenlaubs.
Im germanischen Volksglauben war sie, vermutlich wegen ihrer weißen, zarten Rinde, der jungfräulichen Götting Freya gewidmet und auch die Römer tanzten, zu Ehren der Göttin Maia, um Birkenbäume herum.
Jetzt steht für den anspruchslosen, schnell wachsenden Pionierbaum Birke wieder eine „Nacht der langen Messer“ an.Wer auf öffentliche Grünflächen, in Vorgärten oder den Wald geht, um eine Birke zu schlagen, macht sich des Diebstahls und der Sachbeschädigung schuldig. Damit es bei Kontrollen in der Mainacht zu keinen Missverständnissen kommt, sollte also die Quittung des Baumverkäufers mitgeführt werden.
Bei MSP-Safety, Doktor-Gottfried-Cremer-Allee 26/Halle 8 in Frechen werden Birken am Samstag, 29. April, 10 bis 17 Uhr, zum Verkauf angeboten.
Auch das Forstamt unterstützt die Mai-Tradition und bietet im Rhein-Erft-Kreis den legalen Erwerb einer Birke am Sonntag, 30. April, 10 bis 18 Uhr im Forstrevier Kerpen an. Treffpunkt ist das Waldgebiet „Dickbusch“ in der Nähe der Boelcke-Kaserne. Die Ausgabe ist ausgeschildert.
Die Ortsgruppe Bedburg des NABU Rhein-Erft bietet am Sonntag, 30. April, 10 bis 19 Uhr, eine Maibirken-Aktion auf der Wiedenfelder Höhe in der Nähe des Segelflugplatzes an. Informationen und Anmeldung telefonisch unter 0 22 72 – 79 63 oder per E-Mail an:
reiner.hamacher@web.deWeitere, der Redaktion bekannte, Maibaumverkaufsstellen sind der Gertrudenhof in Hürth und das Gut Clarenhof in Frechen, welches auch eine Baumlieferung, 15 Kilometer rund um Frechen, und bereits vorgeschmückte Birkenbäume anbietet.
Außerdem werden bei einigen Tanz in Mai-Veranstaltungen der Maigesellschaften im Rhein-Erft-Kreis junge Birken verkauft.
Beim Transport ist darauf zu achten, dass das Fahrzeug nicht höher als 4 Meter und breiter als 2,55 Meter ist, der Baum nicht vorne über das Transportfahrzeug herausragt und nach hinten nicht mehr als 3 Meter. Dabei muss der Baum mit einer großen, roten Fahne gekennzeichnet werden. Das Kennzeichen und die Beleuchtung des Fahrzeugs dürfen beim Transport nicht verdeckt sein.
Es ist außerdem verboten, Personen auf Zugmaschinen ohne Sitzgelegenheit oder auf der Ladefläche von Anhängern mitzunehmen.
Sach- und Personenschäden durch einen unsachgemäßen Transport sind nicht unbedingt durch die Versicherung gedeckt. Unter Umständen stehen im Schadensfall hohe Regressforderungen im Raum.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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