Kulturlandschaft Streuobstwiese
Hinweisschild gibt Auskunft
Bensberg (us). Streuobstwiesen! Ihre Geschichte lässt sich viele Jahrhunderte zurückverfolgen. Im Bergischen Land prägen sie seit dem 18. Jahrhundert das dörfliche Bild und zählen seit zwei Jahren aufgrund ihrer biologischen Vielfalt zum immateriellen Kulturerbe.
2020 wurde in Bensberg das Projekt „Kulturlandschaft bergische Streuobstwiesen" geboren. Ein zusammenhängender Obstbaumbereich sollte das Wissen um die bergischen Streuobstwiesen in die Stadtgesellschaft tragen und auf ihre wesentliche Historie in unserer Kulturlandschaft aufmerksam machen. Dazu wurde der, im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes Bensberg neugestaltete, Stadtgarten mit einbezogen.
Mit dem Lions Club Bensberg Schloss als Sponsor und der Unterstützung von sieben ortsansässigen Vereinen unter Federführung des Geschichtsvereins (BGV) Rhein-Berg e.V. zogen 2021 zehn alte Obstbaumsorten in den Stadtgarten ein. In diesem Jahr kamen 20 Obstbaum-Hochstämme mit klangvollen Namen, wie Rheinisches Seidenhemdchen, Rote Sternrenette oder Kaiser Wilhelm in hinzu. Alle 30 Bäume an der östlichen Hangkante des Stadtgartens schließen nun die Lücke zwischen den älteren Streuobstwiesen am Kardinal-Schulte-Haus und am Vinzenz-Pallotti-Hospital. Auf der von Pallottinerinnen dort 1958 angelegten Obstwiese wurden ebenfalls zehn alte Sorten neu gepflanzt.
Alle alten Sorten zeichnen sich durch sehr unterschiedliche Erntezeiten, Eigenschaften und Geschmacksrichtungen aus, sind robust, anspruchslos und pflegeleicht. Ein gerade neu aufgestelltes Hinweisschild im Stadtgarten dient als Informationsquelle für die Streuobstwiese in der Bergischen Kulturlandschaft, ihre Wiederbelebung und nachhaltige Entwicklung. Um die Beseitigung abgängiger Bäume, Neuanpflanzungen, Pflege und Schutz der Bäume, wie um die Ernte und der Vermarktung von Tafelobst und Apfelsaft kümmern sich Ehrenamtliche. Sie würden sich über „weitere Mitstreiter*innen“ freuen. Interessierte können sich an den BGV Rhein-Berg e.V., Telefon 02204/ 201684, wenden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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