Häufige Infekte aus der Kita
Hohe Ansteckungsgefahr bei typischen Kinderkrankheiten
Rheinisch-Bergischer Kreis - Eltern kennen das Problem nur zu gut: Kaum ist der Nachwuchs in Krippe
oder Kindergarten eingewöhnt, bringen die Kleinen eine Krankheit nach
der anderen mit nach Hause. Gerade in der kalten Jahreszeit folgt ein
Schnupfen auf den anderen.
Doch meist bleibt es nicht bei einer harmlosen Erkältung. Dort wo
viele Kinder auf engem Raum zusammenkommen, lauern auch die Erreger
typischer Kinderkrankheiten. „Gegen Windpocken, Masern und
Röteln sind viele Kinder heutzutage geimpft, denn dies wird vom
Robert-Koch-Institut und den Kinderärzten empfohlen. Stattdessen gibt
es eine Vielzahl an Viruserkrankungen mit Hautauschlag, Fieber und
Abgeschlagenheit, die die kleinen Patienten durchmachen
müssen“, sagt Heiko Langer vom Serviceteam der KKH
Kaufmännische Krankenkasse in Bergisch Gladbach.
Eine dieser Kinderkrankheiten ist das sogenannte
Drei-Tage-Fieber. Diese Erkrankung wird von einem Herpesvirus
verursacht und tritt vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern bis
zum Ende des dritten Lebensjahres auf. Die kleinen Patienten leiden
– wie der Name sagt – rund drei Tage unter hohem Fieber.
„Oft fühlen sich die Kinder dabei sehr abgeschlagen und Eltern
vermuten eine schwerwiegende Erkrankung. Doch in der Regel geht das
Fieber abrupt zurück und es erscheint auf Brust, Bauch und Rücken
ein roter kleinfleckiger Hautausschlag“, erklärt Langer. Bei
vielen Kinder verläuft die Krankheit in abgeschwächter Form, dass
sie oft unbemerkt bleibt. Wer sich einmal mit dem Erreger angesteckt
hat, ist gegen eine Neuinfektion immun und kann nicht erneut daran
erkranken.
Ebenfalls hochansteckend ist die Hand-Mund-Fuß-Krankheit durch
Enteroviren hervorgerufen. Betroffen sind in der Regel Kinder zwischen
zwei und sechs Jahren. Auch hier beschreibt der Name die Symptome: An
den Handinnenflächen und Fußsohlen tritt ein rötlicher, juckender
Ausschlag auf.
Auch im Mundraum sowie im Windelbereich können sich kleine,
schmerzhafte Bläschen bilden. Zudem haben die Kinder häufig Fieber.
„Kinder mit einem akuten Infekt dürfen nicht in die
Kindertagesstätte, bis keine neuen Bläschen mehr auftreten“,
erklärt Langer. Bei dieser Kinderkrankheit ist eine erneute
Ansteckung möglich, da der Erreger immer wieder in veränderten
Virusstämmen auftreten kann.
Ältere Kinder zwischen fünf und 15 Jahren sind zudem häufig von
Ringelröteln betroffen. Mit Röteln haben Ringelröteln außer
dem Namen nichts gemeinsam. Die beiden Krankheiten werden von
unterschiedlichen Erregern ausgelöst.
Bei Ringelröteln bildet sich zunächst ein schmetterlingsförmiger,
großflächiger Hautauschlag auf Wangen und Nase. Nach ein bis zwei
Tagen können auch Arme und Beine betroffen sein. Mit der Zeit
verwandeln sich die Flecken in blassrote Ringeln. Daneben klagen die
Betroffenen über Fieber und Gliederschmerzen.
Wer die Krankheit einmal überstanden hat, ist lebenslang
geschützt. „Für Kinder verläuft die Erkrankung in der Regel
harmlos. Eine Gefahr besteht allerdings für schwangere Frauen, die
gegen das Virus nicht immun sind“, so Langer. Bei einer
Ansteckung kann das ungeborene Kind schwer geschädigt werden, weshalb
sich Schwangere von Einrichtungen mit Ringelröteln-Infektionen
unbedingt fernhalten sollten.
Ungefährlich aber für Eltern und betroffene Kinder nervig, ist eine
Bindehautentzündung, die ebenfalls häufig in
Kindertagesstätten vorkommt. Die durch Bakterien verursachten roten,
eitrig verklebten Augen sind äußerst unangenehm und hochansteckend.
Damit eine Ausbreitung in der Gemeinschaftsreinrichtung vermieden
wird, dürfen die betroffenen Kinder erst nach Abklingen der
Beschwerden und regelmäßiger Behandlung mit vom Arzt speziell
verschriebenen Augentropfen in den Kindergarten wiederkommen.
„Leider können die Kinder an einer solchen Infektion der Augen
immer wieder neu erkranken“, erklärt Langer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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