Runder Tisch
Keine häusliche Gewalt
Rheinisch-Bergischer Kreis - (vsch). „Jährlich sterben laut Polizeistatistik bundesweit
nach einer Trennung 300 Frauen durch den gewalttätigen ehemaligen
Lebenspartner“, weiß die Gleichstellungsbeauftragte des
Rheinisch-Bergischen Kreises, Brunhilde Fink.
Aufgrund dieser bedrückenden Zahlen und um Hilfsmöglichkeiten zu
diskutieren, initiierte der Runde Tisch keine häusliche Gewalt im
Rheinisch-Bergischen Kreis die Tagung „Beziehungsstalking nach
Trennung und häuslicher Gewalt“. Daran nahmen 80 Fachleute von
Beratungsstellen, Frauenhäusern, Polizei und Justiz im Bergisch
Gladbacher Kreishaus teil.
Eine Studie hat ergeben, dass die Täter zu 86 Prozent Männer und die
Opfer zu 87 Prozent Frauen sind. Hoffnung auf mehr Schutz für die
betroffenen Frauen macht derzeit ein Gesetzentwurf, dem das
Bundeskabinett bereits zugestimmt hat. Dieser soll es ermöglichen,
dass Stalker leichter zur Verantwortung gezogen werden können.
Auf der Veranstaltung referierten Dr. Heike Küken-Beckmann TU
Darmstadt, Rebecca Bermel, Leiterin des Interventionszentrums gegen
Häusliche Gewalt Südpfalz, und Roland Hertel, Sozialdienst der
Justiz bei der Staatsanwaltschaft Landau und Vorsitzender der BAG
Täterarbeit Häusliche Gewalt.
In den Vorträgen wurde unter anderem die Psychologie des Stalkings
thematisiert. Weiterhin ging es um Möglichkeiten, wie sich Frauen als
Opfer von Belästigung und Bedrohung durch den Trennungsstalker
schützen können. Auch die aktuellen Veränderungen, die der
Gesetzentwurf mit sich bringen könnte, wurden besprochen.
Neben der Vernetzung verschiedener Institutionen, Behörden und
unterschiedlicher Berufsgruppen, ist die Sensibilisierung für das
Thema häusliche Gewalt und seinen vielfältigen Facetten ein
Schwerpunkt der Arbeit des Runden Tischs keine häusliche Gewalt im
Rheinisch-Bergischen Kreis. Seit 2002 arbeitet der Zusammenschluss in
der Region kontinuierlich an einer Verbesserung der Hilfsangebote für
Frauen und Mädchen, die häusliche Gewalt erleben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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