Auswirkungen auf Rhein-Berg
Keine verkaufsoffenen Sonntage 2025 in Leverkusen
Rhein-Berg (kg). Der Leverkusener Stadtrat hat die verkaufsoffenen Sonntag für 2025 im Stadtgebiet abgelehnt. Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath spricht gegenüber dem Bergischen Handelsblatt von deutlichen Nachteilen gegenüber den direkten Nachbargemeinden, weil dort die Sonntagsöffnungen und die zeitgleich stattfindenden Veranstaltungen weiterhin Bestand hätten. Der „Sprung zum Nachbarn" sei sehr kurz und würde gern genommen. „Die Entscheidung gegen die je vier verkaufsoffenen Sonntage in den Stadtteilzentren Leverkusens werden die Unternehmen, aber auch die Stadt negativ zu spüren bekommen. Sie bedeuten einen deutlichen Einschnitt für das Freizeitangebot der Stadt Leverkusen", so Richrath.
Jonas Geist bezieht für die VIB Bergisch Gladbach (Vereinigte Interessengemeinschaften des Handels) Stellung. In ihr werden die Stadtteile und die Interessengemeinschaften von Schildgen, Paffrath, Stadtmitte, Bensberg und Refrath vertreten. Jonas Geist erklärt: „Wir teilen die Einschätzung von Herrn Richrath.“ In Bergisch Gladbach erwarte man mehr Besucher aus Leverkusen, insbesondere in den angrenzenden Stadtteilen. Als VIB hoffe man jedoch, dass in der Nachbarstadt noch erreicht werde, dass verkaufsoffene Sonntage beschlossen werden.
Auf die Frage, ob man einen Ratsbeschluss wie in der Nachbarstadt befürchte, meint Jonas Geist, der VIB gehe davon aus, dass der Stadtrat den beantragten Sonntagsöffnungen in der Sitzung am 10. Dezember zustimme.
„Gemeinsam für Rösrath“ (GfR) ist ein Zusammenschluss von mehr als 110 Mitgliedern aus Handel, Handwerk und Gewerbe in der Stadt Rösrath. Dort sieht man „als Interessengemeinschaft in solchen Verboten einen Eingriff zum Nachteil des Einzelhandels und der Attraktivität der Innenstädte: „Jeder verkaufsoffene Sonntag ist eine Bereicherung für das städtische Leben“, erklären GfR-Vorsitzender Hans-Jürgen Kautz und sein Pressesprecher Helmut Kurps. Nach ihrer Einschätzung dürfte das Ausbleiben verkaufsoffener Sonntage in Nachbarkommunen keine Auswirkungen auf Veranstaltungen in Rösrath haben. In 2025 plant die GfR zu traditionellen Veranstaltungen wie Frühlingsfest, Stadtfest und Wintermarkt Sonntagsöffnungen. Hans-Jürgen Kautz und Helmut Kurps: „Diese haben sich als beliebte kulturelle Höhepunkte für die Rösrather*innen sowie den hiesigen Handel fest etabliert.“
Andreas Koschmann ist Vorsitzender von „OVplus Stadtmarketing Overath“. Zur Leverkusener Stadtratsentscheidung meint er, dass man Abstimmungsergebnisse hinnehmen müsse, auch wenn man selbst eine andere Meinung habe. „Die Motivation eines Ruhetags für die Mitarbeiter*innen im Handel kann ich nachvollziehen“, fügt er hinzu. „Ich denke jedoch, dass dies anderweitig ausgeglichen werden könnte und der Handel generell seine Öffnungszeiten anpassen sollte.“
Für die Stadt an Agger und Sülz rechnet Andreas Koschmann aufgrund der Leverkusener Entscheidung mit keinen besonderen Auswirkungen. „Vor allem“, so führt er an, „da wir unsere Veranstaltungen tendenziell eher nur lokal bewerben.“ Ob OVplus befürchtet, selbst betroffen zu sein? „Von ver.di gab es in der Vergangenheit bereits Ansätze, uns den verkaufsoffenen Sonntag zu untersagen“, erklärt er. Aber diese Motivation könne er nicht nachvollziehen, denn er findet, dass Innenstädte durch Events lebendig und attraktiv gehalten werden und Händler profitierten. Koschmann vermutet, dass ohne diese Events das Landsterben weitergehe und die Innenstädte veröden würden. In seinen Augen sei das keine Perspektive und Mitarbeiter*innen hätten dann bald „sieben Tage die Woche frei“. Koschmann: „Wir machen Ruhetag und im Outlet in Roermond bekommt man keinen Parkplatz.“ In Overath planen OVplus Stadtmarketing Sonntagsöffnungen am 2. Sonntag nach Ostern mit dem „Overather Frühling“, am ersten Sonntag im September mit dem Stadtfest und am ersten Advent im Zusammenhang mit dem Weihnachtsmarkt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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