Jungwild schützen vor dem "Mähtod"
kitzretter.nrw mit Drohne unterwegs
Rhein-Berg (jr). In Deutschland sterben jährlich schätzungsweise 100.000 Rehkitze durch Mäharbeiten auf Feldern und Wiesen. Hinzukommen Bodenbrüter und Hasen, deren Setz- und Brutzeit ebenfalls in die Zeit der Wiesenmahd fällt. Um das Jungwild vor diesem grausamen Tod zu schützen hat Martina Robens aus Oberodenthal die kitzretter.nrw ins Leben gerufen. Mithilfe einer Flugdrohne mit Wärmebildkamera werden die Felder und Wiesen vor Beginn der Mäharbeiten abgesucht und das Jungwild in Sicherheit gebracht.
Damit alles reibungslos ablaufen kann, ist der rechtzeitige Austausch zwischen Jägern, Landwirten und den Kitzrettern notwendig. Zudem müssen die Mäharbeiten zeitnah nach dem Einsatz der Kitzretter durchgeführt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Jungtiere an die vorherige Stelle zurückkehren. Erfahrungsgemäß sollten die Landwirte hierfür nicht länger als zwei Stunden warten.
Die Rettung der Jungtiere ist nicht nur unter Tierschutzaspekten sinnvoll. Jäger und Landwirte profitieren von der Arbeit der Kitzretter ebenfalls nachhaltig. So machen sich Landwirte laut dem Tierschutzgesetz strafbar, wenn sie ihre Felder im Vorfeld geplanter Mäharbeiten nicht auf Rehkitz und co. absuchen. Zudem lässt sich auf diese Weise eine Kontamination des Grünfutters mit dem Botulinumtoxin verhindern. Dieses Gift befindet sich unter anderem in Tier-Kadavern und gelangt bei der Ernte ins Grünfutter. Martina Robens rät daher eindringlich Mäharbeiten nicht ohne eine vorherige Durchsuchung von Wiesen und Feldern durchzuführen. Los geht es bereits in den nächsten Wochen. Informationen über die kitzretter.nrw gibt es auf www.kitzretter.nrw
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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