So viele Unfälle wie vor Corona
Landrat Stephan Santelmann sieht auch positive Trends
Rhein-Berg (kg). Durchweg Zahlen wie vor Corona zeigt die Statistik, die die Kreispolizei vorstellte: 8.151 Unfälle in 2023, 8.152 waren es 2018. Landrat Stephan Santelmann hob aber auch viele positive Trends hervor, weil die Polizeiarbeit Früchte trage und mit verschiedenen Mitteln auf die Gefahren auf der Straße hinweise. Allerdings: „Bei den 8.151 Unfällen in Rhein-Berg wurden 1.092 Menschen verletzt, die Hälfte davon war mit einem PKW unterwegs“, sagte der Leiter der Kreispolizei. „Am wenigsten Einfluss auf das Unfallgeschehen haben Kinder auf der Rücksitzbank“, betonte er, denn dies stellte den Hauptgrund dafür dar, dass es 110 verunglückte Kinder gab, in 2022 waren es zum Beispiel nur 72. Bis auf Rösrath nahm die Anzahl in allen Städten und Gemeinden zu. Stephan Santelmann rief zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme auf, so könnten die Verkehrsteilnehmer prinzipiell zu mehr Sicherheit auf den Straßen in Rhein-Berg beitragen.
Markus Szech, seit Oktober 2023 Direktionsleiter Verkehr bei der Kreispolizei, bekräftigte, dass hinter jeder Unfallzahl ein Schicksal stecke: „Wenn wir Angehörige informieren müssen, ist das ganz schrecklich“, erklärte der Polizeirat. Er bedauerte sechs Tote im Straßenverkehr, einen 18- und einen 22-Jährigen sowie vier ältere Mitbürger*innen, 69, 79, 79 und 82 Jahre alt.
Zu den sechs Toten kamen 201 Schwer- und 885 Leichtverletzte. Die PKW-Unfälle stiegen von 428 (2022) auf 550, die Unfälle mit Motorrädern sanken von 86 (2022) auf 71. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Unfallzahlen mit Mofas und Leichtkrafträdern, Radfahrern und Fußgänger. Einen leichten Anstieg verzeichnete man bei Pedelecs.
Bei den insgesamt 8.151 Unfällen beging jeder vierte Fahrer Unfallflucht, rund die Hälfte davon konnte aufgeklärt werden. „Da wird ein hoher Ermittlungsaufwand betrieben“, erklärte der Verkehrsdirektionsleiter. Rund 1.950-mal wurde Fahrerflucht bei einem Unfall mit Sachschaden begangen, mit Personenschaden waren es 75. Bei Letzteren betrug die Aufklärungsquote genau 64 Prozent.
In 2023 wurden bei illegalen Fahrzeugrennen sechs Unfälle mit acht Verletzten festgestellt, davon drei klassische Rennen, an denen mehrere Fahrzeuge beteiligt waren. Markus Szech schilderte einen Fall, bei dem ein 18-Jähriger auf kurvenreicher Strecke die Fahrbahn wechselte, um mit seinem PKW auf der Ideallinie zu bleiben. Das Ergebnis: Er kollidierte mit einem Fahrschüler, der auf einem Motorrad unterwegs war, zudem fuhr der junge Mann noch in das Auto des Fahrlehrers, der auch noch verletzt wurde.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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