Durchgehende Routen bisher nur auf dem Papier
Noch vieles in Planung
Rhein-Berg (kg). Durchgängige Rad Pendler Routen, kurz RPR, existieren bisher nur als dicke Striche auf Kartenwerken. Doch wer morgens um 6 auf der Arbeit sein muss und trotz Dunkelheit, Wind und Nieselregen sowie 5 Grad Außentemperatur losfährt, dem muss schon etwas geboten werden.
Um mehr Klarheit in die bisherigen Planungen zu bringen, hat das Bergische Handelsblatt beim Rheinisch-Bergischen Kreis nachgefragt. Das ist das zusammengefasste Ergebnis:
Bisher sind im Rechtsrheinischen 115 Kilometer dieser Strecken geplant. Daran beteiligt: ein Konsortium der Städte Bergisch Gladbach, Köln und Leverkusen sowie der Kreise Rhein-Berg und Rhein-Sieg. Deren Kartenwerk, manifestiert in jener Machbarkeitsstudie von 2019, sieht im Fokus von Leverkusen, Bergisch Gladbach, Rösrath und Neunkirchen-Seelscheid sowie Troisdorf und Niederkassel sternenförmige Verbindungen in die Rheinmetropole Köln vor, durchnummeriert im Uhrzeigersinn von 1 bis 4.
Auf dem Gebiet des Rheinisch-Bergischen Kreises entfallen davon rund drei Kilometer auf die RPR Bergisch Gladbach-Köln (insgesamt 14,2 Kilometer) und rund vier Kilometer auf die RPR 3 Rösrath-Köln (insgesamt 24,3 Kilometer), die im Rhein-Sieg-Kreis bei Neunkirchen-Seelscheid beginnt. Vorgesehen sind Breiten von 1,85 Meter bis fünf Meter, abhängig davon, ob zum Beispiel Radfahrstreifen oder Fahrradstraßen vorgesehen sind. Wann die einzelnen Routen fertiggestellt und dem Verkehr übergeben werden können, kann heute noch nicht abgesehen werden. Zu komplex ist das Gesamtprojekt, die Vielzahl der Bauträger, die Abhängigkeit von den Beschlussfassungen in den politischen Gremien sowie die unterschiedlichen Anforderungen stehen im Mittelpunkt dessen, das es keine verlässlichen Aussagen gibt.
Bei den Gesamtkosten befindet man sich bei der RPR 2 im Bereich von bis zu 8,4 Millionen Euro und für die RPR 3 sollen diese bis zu 21,5 Millionen Euro betragen. Diese Angaben beziehen sich auf die Studie von 2019.
Es wird davon ausgegangen, dass sich auf den Gesamtstrecken der RPR 1-4 mehrere Tausend Radfahrer mehr als heute einfinden werden. Teilweise sind Routen bereits durch vorhandene Infrastruktur vorgegeben, aber nicht in dem geplanten Gesamtmaße, so dass aktuelle Zahlen nicht vorliegen. Diese Angaben sollen dem weiteren Projektverlauf folgen. Im Rahmen des Möglichen sollen später Ampelschaltungen sein, die sich an die Reisegeschwindigkeit des Radverkehrs anpassen. Wie das konkret aussehen und wann es soweit sein soll? Auch dazu sei es zum heutigen Zeitpunkt noch zu früh.
So bleibt die tägliche Fahrt mit dem Rad, zum Beispiel zwischen Bergisch Gladbach und Köln, immer noch im Rahmen dessen, was die gegebene Infrastruktur dazu bis dato anbietet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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