Kreis rüstet sich für besondere Ereignislagen
Notfall-Info-Punkte kommen
Rhein-Berg (kg). „In den letzten Jahren haben wir gelernt, uns mehr mit Krisen zu beschäftigen“, sagte Martin Müller-Saidowski von der Feuerwehr Bergisch Gladbach. Der Kreisbrandmeister erläuterte mit Landrat Stephan Santelmann vor dem Hintergrund des Bundeswarntages, der am 8. Dezember stattfand, die Notfall-Info-Punkte (NIP). Von ihnen sind im Kreis rund 75 vorgesehen.
„Die NIP´s sind ein vorsorgliches Konzept. Damit sind wir gerüstet und vorbereitet. Deswegen auch der Ansatz mit dem roten Schild“, sagte Santelmann, der auch erklärte, dass das Konzept von der Berliner Feuerwehr entwickelt wurde. Für ihn ist die Botschaft der roten Tafeln wichtig, denn die weisen eindeutig auf einen Notfall-Info-Punkt hin.
Die NIP´s sollen im Notfall für Bürger in einem Umkreis von bis zu fünf Kilometern an zentralen Orten der Stadt oder Gemeinde, beispielsweise in Bürger- und Gemeindezentren, in Gaststätten oder dafür aufgestellten Faltpavillons erreichbar sein. Zur Ausstattung der NIP´s gehören neben Stromerzeugern, Kabeltrommeln, Mehrfachverteiler und Beleuchtungssätzen gleichfalls Warnwesten, Material zur Dokumentation, Erste-Hilfe-Ausstattungen, Kommunikationstechnik und Infomaterial. Tritt ein Notfall ein, wenn zum Beispiel der Strom für längere Zeit ausfällt, es zu einem Hochwasser kommt oder einem anderen unvorhersehbaren Ereignis, greift das Konzept der NIP´s. Dort können, sobald Festnetz und Mobilfunkgeräte ausfallen und die 112 nicht mehr angewählt werden kann, zum Beispiel Notrufe abgesetzt werden. In den NIP´s werden ein Mitarbeiter und ein Helfer zur Verfügung stehen.
Bisher sind in Bergisch Gladbach 20 NIP´s, in Wermelskirchen 14, und jeweils 6 Notfall-Info-Punkte in Overath und Odenthal vorgesehen. „In einer Krise ist Kommunikation das Wichtigste und in den NIP´s laufen alle Informationen zusammen“, erklärte der Landrat.
Der Informationsweg ist so aufgebaut, dass die Landes- oder Bezirksregierung zur Kreisleitstelle kommuniziert. Von dort geht es über Telefon, Funk oder Satellit an die Notfall-Info-Punkte oder gegebenenfalls an die kommunalen Leitstellen weiter. Würde selbst das BOS-Funknetz (BOS: Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) ausfallen, kämen Kfz- oder Kradmelder zum Zuge.
„Eine vollständige Liste über die Notfall-Info-Punkte wird vorbereitet und kann zum Beispiel über www.rbk-direkt.de/bevoelkerungsschutz.aspx eingesehen werden“, kündigten Santelmann und Müller-Saidowski an.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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