Gemeinsame Lösungsansätze
Schulterschluss zwischen Waldbesitzern und Jägern

Gemeinsame Lösungen im Sinne des Waldfortbestandes. Foto: Kreisjägerschaft RBK
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  • hochgeladen von Angelika Koenig

Rhein-Berg. Wald und Wild gehören zusammen, lautet das Fazit für über 100 Waldbesitzer, Revierpächter, Jagdausübungsberechtigte und weitere Gäste des ersten von der Kreisjägerschaft des Rheinisch-Bergischen Kreises veranstalteten „Symposium Wald und Wild“. Ideologisch geprägten Ideen, die Jäger zu Schädlingsbekämpfern degradieren möchten, den Totalabschuss aller Rehe (auch bei Nacht mit Wärmebildkameras und Schalldämpfern) fordern oder das, nicht ohne Grund in Deutschland so bewährte Reviersystem untergraben und langfristig „am liebsten ganz abschaffen möchten“, wollen die Jägerschaft und die Waldbesitzer im Kreis entschlossen entgegentreten. Hierbei können sie auf die Unterstützung des Landesjagdverbandes NRW vertrauen, wie der Vizepräsident Lutz Schorn unterstrich.
„Wald vor Wild oder doch Wald und Wild?“ Diese Frage wurde aus Sicht der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Forstbetriebsgemeinschaften, Jagdpächtern und Vertretern des Waldbauernverbandes im RBK erörtert. Sturm, massive Trockenheit und Borkenkäfer machen immense Aufforstungsaktionen auf Brachflächen notwendig, wobei Voraussetzungen für Fördermaßnahmen entsprechend des PEFC-Standards eingehalten sowie entstehende Wildschadensforderungen abgefedert werden müssen.
Insbesondere die rigorosere Bejagung von Rehwild stand im Fokus, da es Neuanpflanzungen schädigt. Zum Schutz von Natur und Waidgerechtigkeit war „Schädlingsbekämpfung mit allen Mitteln“ in diesem Zusammenhang allerdings in der anschließenden Diskussion genauso wenig Option wie ein stures „Weiter so“ und Verharren in althergebrachten Strukturen. Stattdessen will man „neue Wege beschreiten, ohne bewährtes Terrain zu verlassen“. Das Gespräch miteinander und die Zusammenarbeit von Waldbesitzern und Jagdpächtern auf Augenhöhe sind als Königsweg gefordert. Gemeinsam müssen Neuanpflanzungen geplant und geeignete Schutzmaßnahmen für Jungbäume im Wald ergriffen werden. Die verstärkte Bejagung von Rehwild soll effektiv, waidgerecht und verantwortungsvoll, dort wo notwendig und so lange wie nötig, erfolgen. Das beständige Revierpachtsystem garantiert das langfristige Zusammenspiel von Wald und Wild. Die Jagdpächter stehen zu einer Teilverantwortung für den Waldumbau und beteiligen sich mit einer zeitlich und räumlich beschränkt fokussierten intensiveren Jagd auf Rehwild an den Kalamitätsflächen im Rahmen jagdethischer Grenzen. Die Waldbesitzer unterstützen die verstärkte Bejagung wo möglich durch Anlage/Zuweisung von Pflanz-, bzw. Jagdschneisen in den Kulturen, Freischneiden der Kulturen zur Erleichterung der Bejagung und frühzeitige Information über neue Pflanzpläne. An den neuen Pflanzflächen sollte eine Wege- und Besucherleitung entstehen. Auch Spaziergänger, Mountainbiker und Waldbesucher sollen sensibilisiert werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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