Wiederbewaldung steht im Focus
Tag des Waldes am 21. März
Rhein-Berg (tau). Am 21. März ist der „Internationale Tag des Waldes“. Anlass genug, genauer hinzusehen. Rainer Deppe, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) im Rheinisch-Bergischen Kreis und Leverkusen, kennt die Lage vor Ort. Vor allem eine Frage stehe im Vordergrund, sagt er: „Steuern wir 2022 wieder auf ein trockenes Jahr zu?“ - dies bewege alle, denen der Wald im Bergischen Land am Herzen liege. Denn die drei Dürre- und Hitzejahre 2018, 2019 und 2020 haben Spuren hinterlassen. Die Fichte, im eigentlich regenreichen Bergischen Land über Jahrzehnte die Baumart mit den höchsten Holzzuwächsen, ist praktisch komplett abgestorben. „Durch den Wassermangel stark geschwächt, hatten die Bäume dem massenhaften Auftreten des Borkenkäfers nichts mehr entgegenzusetzen“, so Deppe.
Auch Laubbäume, hier insbesondere die Buche, seien aufgrund der Trockenheit in Mitleidenschaft gezogen worden. Dort zeigten sich die Schäden allerdings erst mit größerer Verzögerung. Bei der alljährlichen Waldzustandserhebung wiesen 72 Prozent der untersuchten Bäume in ganz Nordrhein-Westfalen Kronenverlichtungen auf – ein unübersehbarer Hinweis, dass die Bäume schon geschwächt sind. „Wir hoffen alle, dass sie sich noch rechtzeitig erholen können. So gern wir trockenes und sonniges Wetter genießen, für die Bäume wäre regelmäßiger und ausreichender Regen besser,“ bricht die SDW eine Lanze für die Bäume.
Zuletzt habe die Beseitigung von befallenen und abgestorbenen Bäumen im Vordergrund gestanden, berichten die Experten. Nun gehe es an die Wiederaufforstung, gewollt sind dabei widerstandsfähige Mischbestände. Die SDW unterstützt dabei das Wiederbewaldungskonzept des Landes. Für das Bergische Land sind neben den typischen Hauptbaumarten, Rotbuche und Traubeneiche, auch Vogelkirsche, Esskastanie sowie Douglasie, Weißtanne, Küstentanne und Lärche vorgesehen.
Übrigens zeichnet seit 1989 die Baum-des-Jahres-Stiftung in jedem Jahr eine Baumart aus. Der Baum des Jahres 2022 ist die Rotbuche und in Overath gibt es sogar einen Baum-des-Jahres-Pfad. Die Idee kam vom SDW, die Stadt Overath hat den Pfad angelegt. Wer die engagierte Arbeit des Vereins unterstützen möchte, findet unter www.sdw-rbk.de viele weitere Informationen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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