Grundstücksmarkt-Bericht 2020
Umsatz stieg um gut zehn Prozent auf 545 Millionen Euro
Rheinisch-Bergischer Kreis - Der Grundstücksmarktbericht 2020 des Gutachterausschusses für
den Rheinisch-Bergischen Kreis hat wieder das Marktgeschehen in der
Region unter die Lupe genommen und analysiert
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2.323 Verträge für Bauland,
Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen
unterschrieben. In 2018 kamen 2.109 Geschäfte zustande. Das bedeutet
eine Steigerung von 10 Prozent. Für diese Geschäfte flossen rund 545
Millionen Euro, was einen Zuwachs von rund elf Prozent oder 52
Millionen bedeutet.
„Ein- und Zweifamilienhäuser machen mit 48 Prozent den Löwenanteil
der Geschäfte aus“, erklärt der Vorsitzende des
Gutachterausschusses, Jörg Wittka. Der Grundstücksmarktbericht
umfasst das gesamte Kreisgebiet mit Ausnahme der Stadt Bergisch
Gladbach, für die ein eigener Gutachterausschuss bestellt ist. Dieser
gibt die Verkäufe von bebauten und unbebauten Grundstücken,
Eigentumswohnungen, land- und forstwirtschaftlichen sowie weiteren
Flächen wieder.
Baugrundstücke gefragt
Die Anzahl der verkauften Baugrundstücke für Ein- und
Zweifamilienhäuser stieg von 184 auf 213, was einen prozentualen
Anstieg von rund 16 Prozent bedeutet. Dabei wurden rund 35 Millionen
Euro umgesetzt. Dies stellt eine Steigerung von fast 17 Prozent dar.
In Burscheid (46) wurden die meisten Baugrundstücke verkauft.
Es folgen Wermelskirchen (36), Overath (31),
Kürten (30), Leichlingen (27), Odenthal (22) und
Rösrath (21). Für ein Baugrundstück in einer guten Wohnlage
mussten die Käufer in Rösrath mit einem durchschnittlichen
Preis von 450 Euro/m² (2018: 410 Euro/m²) am tiefsten in die Tasche
greifen.
Es folgen, wie in den Vorjahren, Leichlingen mit 440 Euro/m² (400
Euro/m²) und Odenthal mit 410 Euro/m² (360 Euro/m²).
Vergleichsweise günstig ist eine gute Wohnlage in der Gemeinde
Kürten und der Stadt Wermelskirchen. Dort kostete der Quadratmeter
für ein voll erschlossenes Grundstück jeweils 260 Euro/m².
Ein Anstieg ist ebenfalls bei den Verkäufen von Ein- und
Zweifamilienhäusern festzustellen – und zwar um rund neun Prozent.
2019 wurden 824 Vertragsabschlüsse registriert, im Vorjahr waren es
noch 756. Die Umsätze stiegen auf 261,14 Millionen Euro – also um
rund 19 Prozent gegenüber dem Wert von 219,2 Millionen des Vorjahres.
Die Preise für gebrauchte freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser
stiegen um rund zwölf Prozent, bei Doppelhaushälften um
rund sieben Prozent.
Die meisten Häuser wechselten mit 154 (2018: 139) in Wermelskirchen
den Besitzer. 147 (128) fanden in Rösrath neue Eigentümer. Danach
folgen Overath (134/128), Leichlingen (116/118), Odenthal (106/84),
Kürten (88/89) und Burscheid (79/87).
Insgesamt wurden 640 Eigentumswohnungen verkauft und gekauft – in
2018 waren es noch 573. Der Geldumsatz in diesem Marktsegment ist
dementsprechend von rund 93,6 Millionen Euro auf gut 102 Millionen
Euro gestiegen, was einem Plus von rund neun Prozent entspricht. Die
Preise für wiederverkaufte Eigentumswohnungen kletterten um
fast zwölf Prozent und die Preise für neu errichtete
Eigentumswohnungen um rund 13 Prozent.
Käufer kommen häufig von vor Ort
Wer in Wermelskirchen lebt, möchte als Hauseigentümer auch dort
bleiben. 153 private Käuferinnen und Käufer erwarben dort ein Ein-
oder Zweifamilienhaus. 86 davon kamen aus Wermelskirchen selbst. In
Rösrath ist bei den 142 Geschäften zu erkennen, dass mit 48 neuen
Besitzerinnen und Besitzern viele aus Köln stammen. 66 kamen aus der
Sülztalstadt selbst.
In den anderen Kommunen sieht es folgendermaßen aus: Leichlingen (114
Geschäfte/davon 51 Menschen aus der Stadt selbst), Overath (130/57),
Burscheid (77/36), Odenthal (106/41) und Kürten (87/47). Bezogen auf
das komplette Kreisgebiet (ohne Bergisch Gladbach) kamen 58 Prozent
der privaten Käuferinnen und Käufer von Baugrundstücken, Ein- und
Zweifamilienhäusern sowie Wohnungs- und Teileigentum aus den Städten
und Gemeinden des Kreises. Das machte einen Anteil von 1.218
Geschäften aus.
Sechs Prozent – insgesamt 127 – der neuen Besitzerinnen und
Besitzer kamen aus Bergisch Gladbach. Menschen aus Köln investierten
in 261 Fällen, was 13 Prozent der Geschäfte umfasste, in eine
Immobilie oder ein Baugrundstück im Kreis. 166 Neu-Eigentümerinnen
und Eigentümer aus Leverkusen erwarben Eigentum im
Rheinisch-Bergischen Kreis – insgesamt acht Prozent des gesamten
Volumens.
Erstellt wurde der Bericht vom Gutachterausschuss für
Grundstückswerte im Rheinisch-Bergischen Kreis, dessen ehrenamtliche
Mitglieder von der Bezirksregierung Köln bestellt werden. Sämtliche
Produkte, wie auch der Grundstücksmarktbericht, stehen ab sofort auf
BORISplus.NRW
(www.boris.nrw.de/) kostenfrei
zur Verfügung.
Über den Gutachterausschuss
Der Gutachterausschuss ist eine dem allgemeinen Verwaltungsaufbau
nebengeordnete Einrichtung des Landes. Er ist ein unabhängiges und an
Weisungen des Rheinisch-Bergischen Kreises nicht gebundenes
Kollegialgremium. Weitere Infos unter
https://www.gars.nrw/rbk
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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