Regionalkonferenz Mobilität
Viele Ideen auf dem Weg zu einer Mobilität mit Zukunft
Rheinisch-Bergischer Kreis - Das Thema Mobilität bewegt den Kreis – das wurde bei der
Regionalkonferenz Mobilität im Kreishaus jetzt mehr als deutlich.
Rund 160 Akteure aus Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden
und Vereinen waren der Einladung gefolgt, um gemeinsam über die
Probleme und Herausforderungen, aber auch die Chancen und Potenziale
der Region in Sachen Verkehr und Mobilität zu sprechen und erste
Lösungsansätze zu diskutieren.
„Dies ist ein bedeutender Prozess, denn uns alle vereint das
gemeinsame Ziel, die Mobilität weiterzuentwickeln und
voranzutreiben“, betonte Landrat Stephan Santelmann in seiner
Begrüßung. Ziel des Gesamtprojektes ist es, ein integriertes
Mobilitätskonzept mit konkreten Handlungsmaßnahmen für den
Rheinisch-Bergischen Kreis zu entwickeln.
Zur Einstimmung in das Thema konnten die Gäste zunächst beim
Ankommen ihre Meinung dazu abgeben, wie groß aus ihrer Sicht der
Handlungsbedarf im Bereich Mobilität im Rheinisch-Bergischen Kreis
ist und welche Themen vor diesem Hintergrund besonders wichtig sind.
Mit großer Mehrheit wurden dabei die Themenfelder ÖPNV sowie die
Verknüpfung von Verkehrsmitteln als Themen benannt, die
weiterentwickelt und verbessert werden müssten.
Dazu passte das Ergebnis der anschließenden digitalen Abfrage per
Smartphone, bei der sich unter anderen zeigte, dass der überwiegende
Teil der Gäste mit dem eigenen Auto zur Veranstaltung gekommen war.
In dem einführenden Vortrag der Planungsbüros plan:mobil und AB
Stadtverkehr stellten diese die wesentlichen Aspekte ihrer bisherigen
Bestandsanalyse vor. Dabei ging es beispielsweise darum, wo es welche
Angebote im ÖPNV gibt und wie diese mit der Bevölkerungsdichte
zusammenhängen.
Auch die Anbindung an den Schienenverkehr oder Fahrradwege für
Berufspendler und Freizeitradler wurden dabei erfasst. Sich nicht nur
informieren, sondern selbst ganz praktisch und aktiv mitarbeiten
konnten die Teilnehmenden in den anschließenden vier Arbeitsgruppen
zu den Themen „Pendeln und Verflechtung“, „Kurze Wege und
Mobilitätssicherung“, „Wirtschaft und Verkehr“ sowie
„Zukunftsvisionen und Innovationen“.
Dabei wurden Bereiche wie die Tarifstruktur im ÖPNV, Zugänglichkeit
zu Haltestellen und ihre Sicherheit, aber auch Buchungssysteme für
Leihfahrräder oder aber die Verknüpfung von Gewerbestandorten mit
dem Güterverkehr kontrovers diskutiert. Einigkeit herrschte darüber,
dass es wichtig sei, bestehende Angebote mit relevanten Akteuren zu
vernetzen, um Synergieeffekte zu schaffen und über kommunale Grenzen
hinaus zu denken. Nur so könne „Mobilität aus einer Hand“
entstehen.
Sichtbar wurde dabei die Erwartungshaltung, dass die Kommunen in
Sachen Mobilität Vorbild für Unternehmen und Bürgerinnen und
Bürger sein sollten.
Die mehr als 120 Vorschläge und Ideen der Teilnehmenden zeigten, dass
in vielen Bereichen großer Handlungsbedarf besteht. Zugleich
verdeutlichte dies den Wunsch der Gäste, sich einzubringen und die
Entwicklung der Region aktiv mitzugestalten. Denn – so zeigte sich
insbesondere in der letzten Arbeitsgruppe – Zukunft beginnt nicht
erst morgen, sondern hat bereits begonnen. Themen wie beispielsweise
autonomes Fahren oder der Umstieg auf nicht – fossile Brennstoffe
sind bereits präsent.
Daher sollten Unternehmen in die Pflicht genommen und mehr
Beratungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dabei muss sowohl das
Gefälle zwischen dem ländlichen und urbanen Raum Berücksichtigung
finden, als auch kreative Lösungen in den verschiedensten Bereichen
mitgedacht werden. „Ich bin überwältigt, auf welche große
Resonanz das Thema stößt“, freute sich Gerd Wölwer, Dezernent
für Umwelt und Planung des Rheinisch-Bergischen Kreises, „die
heutige Veranstaltung war wichtig, damit wir alle vom gleichen
Startpunkt aus loslaufen. Sie als Akteure und Experten wollen wir
dabei in die Mitte nehmen.“
Die gesammelten Ideen werden auf diesem Weg weiter genutzt und
fließen in die Strategien und Maßnahmen ein. Ab Sommer geht es in
die heiße Phase: Dann sollen aus den Rückmeldungen konkrete
Handlungsansätze abgeleitet und erste Ideen bereits in die Umsetzung
gebracht werden. Der Abschluss des Mobilitätskonzeptes ist für Ende
2019 terminiert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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