Ein Jahr NRW-Initiative „Kurve kriegen"
„Wir können nicht zaubern“

Das Team „Kurve kriegen" im Rheinisch-Bergischen Kreis besteht aus den beiden polizeilichen Ansprechpartnern Stefan Lurz (2.v.r.) und Tizio Fata (l.) sowie den beiden pädagogischen Fachkräften Lea Dörwaldt (r.) und Timo König (2.v.l.). Mittlerweile gibt es zehn teilnehmende Kinder und Jugendliche im Kreis. Foto: Kreispolizeibehörde Rheinisch-Bergischer Kreis
  • Das Team „Kurve kriegen" im Rheinisch-Bergischen Kreis besteht aus den beiden polizeilichen Ansprechpartnern Stefan Lurz (2.v.r.) und Tizio Fata (l.) sowie den beiden pädagogischen Fachkräften Lea Dörwaldt (r.) und Timo König (2.v.l.). Mittlerweile gibt es zehn teilnehmende Kinder und Jugendliche im Kreis. Foto: Kreispolizeibehörde Rheinisch-Bergischer Kreis
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Rhein-Berg. Vor einem Jahr ist die im Jahr 2011 entwickelte NRW-Initiative „Kurve kriegen" auch im Rheinisch-Bergischen Kreis an den Start gegangen. Unter dem Motto „Frühe Hilfe statt späte Härte" arbeiten pädagogische Fachkräfte und erfahrene Kriminalbeamte Hand in Hand gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 15 Jahren. Kinder und Jugendliche, die der Polizei schon früh durch Straftaten bekannt geworden sind, können sich später zu Intensivtätern mit einem hohen Gewaltpotential entwickeln. Primäres Ziel ist es, sie vor dem Abgleiten in die Kriminalität zu bewahren. Durch das Fördern individueller Ressourcen und das Verbessern persönlicher Fähigkeiten sollen Verhaltensänderungen bei den Teilnehmenden und damit nachhaltig weniger Jugendkriminalität herbeigeführt werden. Hierbei werden individuelle Hilfen durch eine Vielzahl von Angeboten lokaler Drittanbieter vermittelt.
Das Resümee der Polizei und der pädagogischen Fachkräfte fällt nach dem ersten Jahr positiv aus. „Kurve kriegen kommt sehr gut bei unseren Teilnehmenden an", freut sich Lea Dörwaldt von der Diakonie Michaelshoven, die als pädagogische Fachkraft am gleichen Standort wie die beiden Kriminalbeamten Stefan Lurz und Tizio Fata sitzt. „Das macht die Kommunikation sehr transparent", so Stefan Lurz. „Wir arbeiten Hand in Hand und eng vertraut zusammen mit den Pädagoginnen und Pädagogen." Hinsichtlich der Entwicklung im Hinblick auf die Verminderung der Begehung von Straftaten fällt das Resümee nach dem ersten Jahr sowohl aus polizeilicher als auch aus pädagogischer Sicht positiv aus. „Die Teilnehmer haben nach einem Jahr weniger bis gar keine Straftaten mehr begangen. Wenn sie dann tatsächlich mal eine Straftat begehen, werden die Pädagogen sofort damit konfrontiert und können auf die Teilnehmer eingehen. Und die sind manchmal ganz verwundert, woher die Pädagogen das schon wieder wissen. Das macht "Kurve kriegen" einfach aus. Von daher ist die Initiative eine tolle Prävention, um Jugendkriminalität zu verhindern", resümiert Stefan Lurz. „Dennoch ist es eine Auf- und Abwärtsbewertung, denn wir als Pädagogen können auch nicht zaubern", ergänzt Lea Dörwaldt.
Das Team „Kurve kriegen" möchte zukünftig auch Prominente, welche einen Bezug zum Rheinisch-Bergischen Kreis haben, für die Initiative gewinnen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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