Hoch hinauf, tief hinunter
Bergbaugeschichte in Siegen-Wittgenstein

Die mittelalterliche Bergbausiedlung Altenberg ist einer von vielen Plätzen im Siegerland, an dem sich die jahrtausendealte Bergbaugeschichte erleben lässt. Foto: DJD/Touristikverband Siegerland-Wittgenstein/Achim Meurer
  • Die mittelalterliche Bergbausiedlung Altenberg ist einer von vielen Plätzen im Siegerland, an dem sich die jahrtausendealte Bergbaugeschichte erleben lässt. Foto: DJD/Touristikverband Siegerland-Wittgenstein/Achim Meurer
  • hochgeladen von Angelika Koenig

(djd). Die Natur und ihre sichtbaren und verborgenen Schätze waren für die Menschheit schon in vorgeschichtlicher Zeit von größter Bedeutung. Nachvollziehen lässt sich das in Gegenden wie der Region Siegen-Wittgenstein südöstlich von Köln, die nicht nur als eine der waldreichsten in Deutschland gilt, sondern auch auf eine 2.500 Jahre alte Bergbaugeschichte zurückblicken kann. Das Siegerland ist eine der ältesten Montanregionen Europas. Obwohl dort seit 1965 kein Erz oder Silber mehr abgebaut wird, lässt sich die geschichts- und gesichtsprägende Ära an vielen Stellen noch eindrucksvoll nachvollziehen – untertage und oberirdisch, auf dem Land und mitten in der Stadt.
Museum mit Tiefgang
Wer sich in der Universitätsstadt Siegen auf die Spuren der Bergbaugeschichte macht, muss erst einmal hinauf. Auf dem 307 Meter hohen Siegberg thront das Obere Schloss mit dem Siegerlandmuseum, wo sich neben verschiedenen Sammlungen auch ein Zugang ins Erdinnere befindet. Von der höchsten Erhebung der rund 102.000-Einwohner-Stadt geht es hinunter in das 1938 angelegte Schaubergwerk, das etwa 14 Meter unter dem Schlosshof liegt und die Arbeit in einem Siegerländer Grubenbetrieb zeigt. Weit zurück in die Zeit der Kelten führt dagegen der EisenZeitReiseWeg, ganz in der Nähe der Ausgrabungsstätte am „Gerhardsseifen“. Archäologen haben hier eines der größten keltischen Verhüttungsensembles in Mitteleuropa erforscht und unter anderem herausgefunden, dass dieses im Mittelalter erneut verwendet wurde. Unter www.siegen-wittgenstein.info gibt es weitere Informationen zu allen Schaubergwerken und Museen der Region.
Geschichte und Technik zum Anfassen
Entdeckungen unter und auf der Erde lassen sich im Schaubergwerk Wodanstolln in Neunkirchen und dem rund acht Kilometer langen Bergmannspfad über den Steimelskopf bis zum Pfannenberger Aussichtsturm kombinieren. Eine halbstündige Wanderung verbindet auch das Besucherbergwerk des Stahlbergmuseums Müsen in Hilchenbach und die mittelalterliche Bergbausiedlung Altenberg in Kreuztal. Wo heute ein Aussichtsturm steht, befand sich einst eine durch Silber- und Goldvorkommen reich gewordene Stadt, um die sich zahlreiche Mythen und Sagen ranken. Wie die Schätze der Region Siegen-Wittgenstein verarbeitet wurden, zeigen unter anderem das Schieferschaubergwerk Raumland in Bad Berleburg und die Infotafeln auf dem benachbarten 14 Kilometer langen Premiumwanderweg „Wittgensteiner Schieferpfad“. Im Technikmuseum Freudenberg, Deutschlands größter Sammlung von alten Werkzeugmaschinen, zischt, rattert und kracht nicht nur eine Dampfmaschine. Hier ist Anfassen und Ausprobieren ist ausdrücklich erlaubt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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