Das weiße Gold
Salz spielte eine wichtige kulturhistorische Rolle

Lange Zeit wurde Salz auch als das „weiße Gold“ bezeichnet. Im Mittelalter war es rar und sehr wertvoll. Foto: DJD/Verband der Kali- und Salzindustrie/Getty Images/Lyubov Demus
  • Lange Zeit wurde Salz auch als das „weiße Gold“ bezeichnet. Im Mittelalter war es rar und sehr wertvoll. Foto: DJD/Verband der Kali- und Salzindustrie/Getty Images/Lyubov Demus
  • hochgeladen von Angelika Koenig

(djd). Lange Zeit wurde Salz auch als das „weiße Gold“ bezeichnet, denn es war rar und dadurch enorm wertvoll. Nicht nur, dass es dem Essen Würze verleiht, es konnte eben auch genutzt werden, um Lebensmittel haltbar zu machen.
„Fleisch, Fisch, Gemüse, das verdirbt alles relativ schnell. Im Mittelalter gab es nur wenige Möglichkeiten der Konservierung. Man konnte Lebensmittel trocknen oder räuchern“, erklärt Dr. Alexandra Hentschel, Leiterin des Deutschen Salzmuseums in Lüneburg. Hier können Besucher hautnah miterleben, wie man bereits vor 1.000 Jahren Salz gewonnen hat. Eine dritte Möglichkeit der Haltbarmachung war das Pökeln, das Einlegen in Salz sowie die Behandlung von Lebensmitteln mit Salzlake. „Salz war das wichtigste Konservierungsmittel. Es entzieht den Lebensmitteln Feuchtigkeit und damit die Lebensgrundlage von Bakterien und Pilzen", weiß Dr. Hentschel.
Der Salzbedarf im Mittelalter war entsprechend groß. Heringe aus der Ostsee wurden beispielsweise auf See direkt ausgenommen und gepökelt. Diese gesalzenen Fische wurden dann von der Küste ins Inland transportiert und waren ein wichtiger Bestandteil des Speiseplans, vor allem an den Fastentagen. „Für das Einlegen von Heringen war im Mittelalter das Lüneburger Salz besonders wichtig“, sagt Dr. Hentschel. Der Salzhandel bestimmte bereits im 12. Jahrhundert das Leben in der norddeutschen Stadt. Die örtliche Saline erlaubte eine Salzgewinnung in großem Maßstab. Überhaupt haben Salzproduktion und Salzhandel in Deutschland ihre Spuren hinterlassen. Unter www.vks-kalisalz.de erfährt man mehr zum Salzabbau in Deutschland. Viele Städte und Orte tragen das Wort Salz, das altdeutsche Sulz oder das keltische „Hall“ noch im Namen, etwa Salzgitter, Sulzbach oder Bad Reichenhall. Hier gab es Steinsalzvorkommen oder salzhaltige Quellen. Regelrechte Salzhandelsstraßen zogen sich durch Deutschland und Europa. Der florierende Salzhandel im 12. und 13. Jahrhundert sorgte beispielsweise dafür, dass in Bayern ein kleines Dorf zu einer bedeutenden Stadt anwuchs: München.
Während im Mittelalter Salz ein Luxus war, den sich nur Wohlhabende leisten konnten, ist es heute zu einer alltäglichen Ware geworden. Was sich hingegen nicht geändert hat: Auch heute noch hat Salz eine wesentliche Funktion beim Konservieren von Lebensmitteln - beim Pökeln von Fleisch und Fisch, bei der Fermentation von Gemüse wie Sauerkraut, bei der Herstellung von Käse, der Verarbeitung von Trockenfrüchten und Nüssen und vielem mehr.

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RAG - Redaktion

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