Courage-Tag
Engagiert gegen Diskriminierung

Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Workshop zur Geschichte der ehemaligen Arbeitsanstalt.  | Foto: Dr. Markus Thulin, LVR-AFZ
  • Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Workshop zur Geschichte der ehemaligen Arbeitsanstalt.
  • Foto: Dr. Markus Thulin, LVR-AFZ

Über 100 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte von elf Schulen aus dem Rhein-Erft-Kreis kamen kürzlich zur Auftaktveranstaltung „Courage-Tag“ in der Abtei Brauweiler zusammen. Unter dem Motto „Erinnern, Verstehen, Vernetzen - Gemeinsam Courage zeigen!“ versammelten sich Mitglieder des Netzwerks „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ aus allen Schulformen.

Pulheim-Brauweiler (red). Der stellvertretende Landrat Bernhard Ripp eröffnete die Veranstaltung und betonte die Wichtigkeit der Erinnerungsarbeit für eine demokratische Gesellschaft: „Diese Begegnung an einem historisch bedeutsamen Ort schafft Bewusstsein und stärkt junge Menschen in ihrem Engagement gegen jede Form von Diskriminierung. Der heutige Courage-Tag soll der Auftakt einer jährlichen Tradition werden.“

Dr. Markus Thulin von der Gedenkstätte Brauweiler des LVR wies darauf hin, dass in der ehemaligen Benediktinerabtei heute zahlreiche Menschen daran arbeiten, die Spuren rheinländischer Geschichte zu erfassen, zu restaurieren und zu archivieren: „Gerade die Zeugnisse der Menschen, an die heute niemand erinnert, möchten wir erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen.“

In mehreren 30-minütigen Workshops erkundeten die Teilnehmenden die Geschichte der ehemaligen Arbeitsanstalt, die von 1933 bis 1945 als Konzentrationslager und Gestapo-Gefängnis genutzt wurde. Die Schüler erhielten Einblicke in die Arbeit von Historikern, Vermessungstechnikern und Restauratoren und lernten, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für eine tolerante Zukunft ist.

„Die Verbindung von historischem Lernen und aktuellem Engagement gegen jede Form von Ausgrenzung war das Herzstück dieser ersten Courage-Tag-Veranstaltung“, erklärte die im Amt für Integration und Flüchtlingsangelegenheiten des Rhein-Erft-Kreises angesiedelte Vertreterin der Regionalkoordination des Netzwerks. „Die schulübergreifende Vernetzung ermöglicht es den Jugendlichen, gemeinsam Strategien gegen Diskriminierung zu entwickeln.“

Die ganztägige Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, dem LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, dem Rhein-Erft-Kreis, dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ und a.d.a., der bei ASH-Sprungbrett e.V. angesiedelten Koordinierungs- und Fachstelle für Demokratiestärkung im Rhein-Erft-Kreis durchgeführt und vom Landesprogramm NRWeltoffen gefördert.

Der Courage-Tag soll künftig jährlich stattfinden und die Vernetzung der Courage-Schulen im Rhein-Erft-Kreis weiter stärken.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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