Horrorfilm-Tipps
Gruseln zu Halloween

Vor der großen Halloween-Gruselnacht in der kommenden Woche stellt Redakteur Lars Kindermann seine persönliche Horrorfilm-TOP3 vor.  | Foto: Lars Kindermann
  • Vor der großen Halloween-Gruselnacht in der kommenden Woche stellt Redakteur Lars Kindermann seine persönliche Horrorfilm-TOP3 vor.
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Anfang kommender Woche ist Halloween. Während viele die Kommerzialisierung des irisch-amerikanischen Feiertages in Deutschland ablehnen, freuen sich andere über die wilde Mischung aus Geisterbahn, Karneval und Martinsumzug. Wer sich filmisch auf den schaurig-schönen Abend einstellen möchte, der bekommt hier drei Filmempfehlungen.

Region. „Was ist Dein Lieblings-Horrorfilm“, fragt die unheimliche Stimme am Telefon und hat Glück, dass am anderen Ende der Leitung die zauberhafte und kurze Zeit später ziemlich tote Drew Barrymore ist. Nicht auszudenken, wäre Killer „Ghostface“ an mich geraten: Der Horrorfilm-Klassiker „Scream“ von Wes Craven hätte dann ordentlich Überlänge und der Anrufer würde sich nach meinem ausufernden Monolog am Ende freiwillig das Leben nehmen.

Es gibt einfach viel zu viele gute Horror- und Gruselfilme. In unsere Halloween-Ausgabe präsentiere ich drei „Must-Sees“ des Genres.

Für meine persönliche TOP-3 an Halloween starte ich gleich mit dem oben erwähnten „Scream“ von 1996: Mit der erfrischenden Mischung aus Slasher-Horror, Comedy und Coming of Age-Story erweckten Autor Kevin Williamson, der das Drehbuch in nur drei Tagen schrieb, und Altmeister Wes Craven die totgemetzelte Horrorfilm-Szene zu neuem Leben.

Im beschaulichen Städtchen Woodsboro geht ein maskierter Killer um und tötet Heranwachsende. Die Frage, wer hinter der ikonischen Maske, die an das Gemälde „Der Schrei“ von Edvard Munch erinnert, steckt, beschäftigt Zuschauer und Protagonisten, sorgt für Spannungen innerhalb der Gemeinde und für ein überraschendes Ende.

Der Film ist eine blutige Liebeserklärung an das Horrorfilm-Genre mit kleinen Verweisen an Klassiker wie Halloween, Das Schweigen der Lämmer, Prom Night, Nightmare on Elm Street, Tanz der Teufel und Psycho. Und wer genau hinhört bekommt sogar, ziemlich zu Anfang des Films, einen subtilen Hinweis auf die Identität des Teenie-Mörders: Wenn sich die verfolgte Sidney Prescott (Neve Campbell) und ihr Freund Billy (Skeet Ulrich) annähern läuft im Hintergrund „Don’t fear the Reaper“ (engl: Fürchte nicht den Sensenmann).

Ein Lied das auch im Autoradio meines nächsten Film-Tipps läuft, während sich von hinten das Böse nähert.

Auf Platz 2 landet „Halloween – Die Nacht des Grauens“ von John Carpenter. Allein der Titel war eine geniale Marketing-Idee: Wie könnte man dieses Slasher-Frühwerk nicht jedes Jahr zu Halloween zeigen?

Als Sechsjähriger tötet Michael Myers seine Schwester brutal mit einem Küchenmesser. 15 Jahre später bricht er aus einer Nervenheilanstalt aus und kehrt zurück nach Haddonfield, um Jagd auf Teenager zu machen.

Der Film führte den später immer wieder kopierten maskierten Serienkiller ein und legte viele Genre-Regeln fest: So enden zum Beispiel übermäßiger Alkoholkonsum oder anderer Drogenmissbrauch für die Teenager ebenso tödlich wie vorehelicher Geschlechtsverkehr. Der Film machte Jamie Lee Curtis zur ultimativen „Scream-Queen“.

Kleines Hintergrundwissen zum Angeben: Die weiße Maske des Michael Myers ist eine weißgepinselte Captain Kirk (William Shatner)-Maske.

Der Film beinhaltet auch ein amüsantes Logikloch: Wenn Michael Myers als 6-Jähriger eingewiesen wurde, wie konnte er 15 Jahre später mit einem Auto nach Haddonfield fahren? Die ersten Kilometer im gestohlenen Fahrzeug werden nicht gezeigt. Einem blutigen Anfänger bei seinen ersten Fahrversuchen zuzugucken wäre sicher unpassend erheiternd gewesen.

Mit Carpenter und Craven sind bereits zwei Großmeister des Horrors genannt, aber an Alfred Hitchcock, den „Master of Suspense“ (engl. Meister der Spannung), und sein „Psycho“ von 1960 reichen die beiden nicht heran. Das liegt vor allem an der herausragenden schauspielerischen Leistung von Anthony Perkins als Motel-Besitzer Noman Bates.

Was geht vor in dem Motel, in dem zuerst eine junge Frau und später ein Privatdetektiv verschwinden und welche Rolle spielen der junge, unbeholfene Motelbesitzer Bates und seine pflegebedürftige Mutter in ihrem unheimlichen Haus dabei?

Inspiriert wurde die Romanvorlage des cineastischen Meisterwerks vom realen Fall des Frauenmörders Ed Gein.

In Erinnerung bleiben vor allem die legendäre „Duschszene“ und der innere Monolog des inhaftierten Mörders zum Ende des Films. Egal wie oft ich diese Szene gesehen habe, es läuft mir immer wieder ein Schauer über den Rücken, wenn Mama Bates sagt: „Seht ihr das sie unschuldig ist: Nicht einmal einer Fliege kann sie etwas zuleide tun!“

Psycho gilt als eine der besten und mutigsten Arbeiten Hitchcocks, als einer der ersten Psychothriller und als wegweisendes Kunstwerk der Filmgeschichte.

Motel und Psycho-Haus können noch heute auf dem Gelände der Universal Studios besichtigt werden. Das Haus wurde um den Faktor 7/8 verkleinert, um den Hügel auf dem es steht höher und die Personen davor bedrohlicher erscheinen zu lassen.

Und noch kleine Fun-Facts zum Abschluss: Bis zum Schluss ließ Hitchcock sein Ensemble im Glauben, dass eine Schauspielerin Mutter Bates spielen würde. Er ließ sogar einen Stuhl mit der Aufschrift Mrs. Bates am Set aufstellen.

Unterschiedliche Grusel-Puppen der Mutter testete Hitchcock an der Reaktion seiner Hauptdarstellerin Janet Leigh, in dem er die Puppen in ihrer Garderobe versteckte und die Lautstärke ihrer Schreckensschreie festhielt.

Wenn das nicht mal gut zu Halloween passt.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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