Landschaftsschutzverein
Froschkönig landet im Eimer

Kurze Pause für die fleißigen Helfer beim diesjährigen Zaunaufbau.  | Foto: Elisabeth Reining
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  • Kurze Pause für die fleißigen Helfer beim diesjährigen Zaunaufbau.
  • Foto: Elisabeth Reining

Vorbegirge (red). Wenn es warm wird im März versuchen die Kröten und Molche, die den Winter in geschützten Verstecken verbracht haben, zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Und wenn sie - sich nur langsam fort bewegend - dabei wie im Naturschutzgebiet Mühlenbachtal bei Brenig eine Straße überqueren müssen, werden sie zu oft ein Opfer des Autoverkehrs. Zum Überwintern wird der bewaldete Hang im Mühlenbachtal bevor-zugt. Von dort wandern sie dann bei warmer und feuchter Witterung zum Staubecken Entenweiher und zum Breniger Mühlenbach.

Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände fanden im letzten Jahr ausgerechnet in der Laichzeit Instandhaltungsarbeiten an den Gewässern statt. Das führte zu einem erheblichen Wassermangel im Entenweiher und Mühlenbach. Der Fortpflanzungserfolg der allesamt unter Schutz stehenden Erdkröten, Molche, Frösche und Feuersala-mander war zum Entsetzen des Landschafts-Schutzvereins Vorgebirge, der im Frühjahr 2022 dort einen Amphibienschutzzaun aufbaute, durch den Wassermangel erheblich beeinträchtigt.

Der Umweltausschuss beschloss deshalb Anfang Februar dieses Jahres auf Anregung des LSV-Vorsitzenden Michael Pacyna: „Arbeiten an Bornheimer Gewässern, Regenrückhalte- und Staubecken werden in der Regel außerhalb der Amphibienlaichzeiten durchgeführt. Ausnahmen sind zur Abwehr konkreter Gefahrensituationen zulässig.“

Mitglieder und Freunde des LSV freuten sich, pünktlich zum Start der Amphibienwanderung diesmal ohne Beeinträchtigungen einen 100 Meter langen Schutzzaun aufstellen zu können. Organisator Klaus Fietzek berichtet: „Eine Plastik-Plane mit einem Spannseil wurde an Stahlstützen aufgespannt und mit Erde befestigt. So muss der Froschkönig mit seinen Getreuen, immer auf der Suche nach dem Laich-Gewässer, an dieser Plane entlang wandern und fällt in die listig am Zaun aufgestellten Plastik-Eimer. Da werden sie dann am nächsten Morgen von den fleißigen Helfern ´gerettet` und auf die andere Seite der Straße gebracht; da sind es nur noch wenige gefahrlose Meter bis in den Ententeich und den Mühlenbach.

Schon in den ersten Woche siedelten wir mehr als 350 Molche, Frösche und Erdkrö-ten um, etliche Kröten im Doppelpack. Da hatte ein paarungsbereites Männchen ein Weibchen erspäht, war auf deren Rücken geklettert und klammerte sich mit seinen Armen hinter den Achseln des Weibchens fest. So werden Nebenbuhler ausgeschaltet, und der Pascha muss nicht zu Fuß gehen.“

Höhepunkt der Wanderung war bisher der 20. März. Allein an diesem Montag brachte eine Helferin 107 Lurche aus den Eimern zu ihren Laichgewässern.

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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