Lustpartie und Sommerfrische
Urlaub: Lustpartie und Sommerfrische

Das städtische Kurhaus in Honnef am Rhein.  | Foto: Sammlung Wolf Diepenseifen, Honnef
  • Das städtische Kurhaus in Honnef am Rhein.
  • Foto: Sammlung Wolf Diepenseifen, Honnef

Rhein-Sieg-Kreis. Kuren, Musik, die Schönheiten der Natur genießen, Muße - das waren im 19. Jahrhundert bis hin zum Anfang des 20. Jahrhunderts beliebte Zeitvertreibe für Reiche, in deren Genuss auch Honnef, die Perle im Rheintal bei Bonn, kam. Ausflüge gehörten ab den 1820er Jahren zu den beliebtesten Vergnügungen in den Sommermonaten. Einheimische und Fremde waren per Boot auf dem Rhein unterwegs. Die Inseln Grafenwerth und Nonnenwerth avancierten zu attraktiven Urlaubszielen: die Reisenden genossen romantische Inselaufenthalte. Schon vor 1830 hatte auf Nonnenwerth eine Gartenwirtschaft eröffnet; 1831 zog Grafenwerth nach.

Nach dem Boom in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Honnef 1845 zum Luftkurort. Das angenehme Klima im „Gebirge“ zusammen mit Bädern im Rhein galt als gesundheitsfördernd. Besonders beliebt bei den betuchten Kurgästen waren die Kurkonzerte. Die Stadt entschloss sich um 1910 zur Gründung eines eigenen Kurorchesters. Die städtische Kapelle war rund um die Uhr im Einsatz, von morgens acht Uhr, über einen dreistündigen Einsatz am Nachmittag bis hin zu abendlichen Tanzveranstaltungen. Schließlich sei Musik der Gesundheit förderlich, attestierte ein lokaler Arzt. So kamen die Kurgäste dreimal täglich in den Genuss dieser Kuranwendung.

Was zunächst den Reichen vorbehalten war – die Sommerfrische – entwickelte sich bald zu einem Statussymbol. Schließlich gehörte neben Geld auch reichlich Zeit zu einem gepflegten Aufenthalt. Sommerfrische und Kuraufenthalt standen für den gesellschaftlichen Rang. So wurde aus dem Vergnügen bald eine Pflicht, die man mit demonstrativen Reisevorbereitungen, Postkarten an sämtliche Freunde, Verwandte und Bekannte, sowie dem Mitbringen von Souvenirs für die Daheimgebliebenen dokumentierte.

In einem zahlreich bebilderten Artikel schildert Christiane Lamberty anschaulich die Hoch-Zeit Bad Honnefs als attraktiven Urlaubsort, in dem es um Sommersitze, Inselurlaub, Musik, Kuren und auch etwas royalen Glanz geht.

Das Jahrbuch 2022 ist in der Edition Blattwelt von Reinhard Zado erschienen und für 13,50 Euro im Buchhandel erhältlich. Details zum Inhalt sind unter www.rhein-sieg-kreis.de/jahrbuch abrufbar.

Nach dem Jahrbuch ist auch immer wieder vor dem Jahrbuch: „Herkunftsgeschichten – Migration – Heimat“ lautet das Arbeitsthema, um das sich beim Jahrbuch 2023 alles drehen wird. Die Redaktion des Jahrbuchs freut sich über Vorschläge, Ideen und Anregungen unter 0172-8880503 oder jahrbuch@rhein-sieg-kreis.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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