Apfelbäume können wachsen
Auf der Wiese am Heideprotal Turmhof sollen möglichst vi ...
Rösrath - (red) „Es war eine schwere Geburt“, beschreibt Stifter Dr. Jürgen
Rembold sinnbildlich den Weg von der Idee der Apfelbaumpatenschaft bis
zur Widmungszeremonie und Urkundenübergabe an die ersten
Patenfamilien Ende August. Schon vor zehn Jahren hatte die Rembold
Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements die Idee,
dass Neugeborene in Rösrath gemeinsam mit ihren Patenbäumen „groß
werden“. Die Umsetzung scheiterte zunächst an einem geeigneten
Grundstück.
Nach einer Flurbereinigung war diese Hürde genommen: Die Stadt
Rösrath stellte eine 7.000 Quadratmeter große Wiese am Heideportal
Turmhof zur Verfügung, die Rembold Stiftung und die Bergische Agentur
für Kulturlandschaft gGmbH (BAK) sorgten gemeinsam für die
Realisierung der Projektidee. Im Herbst letzten Jahres wurden zehn
Setzlinge gepflanzt und erste Patenfamilien gewonnen.
Nun konnten die Jungpflanzen in einer offiziellen Widmungszeremonie an
ihre Patenkinder und deren Familien übergeben werden.
Bei strahlendem Sonnenschein spazierten Eltern, Großeltern samt
Patenkindern auf dem Arm oder schon selbst auf wackeligen Beinchen
durch kniehohes Gras auf der biologisch bewirtschafteten Wiese bis zu
ihrem Apfelbäumchen.
Im Anschluss überreichten Hardy Schumacher, stellvertretender
Bürgermeister der Stadt Rösrath und der Bundestagsabgeordnete Dr.
Hermann-Josef Tebroke die Patenurkunden und zeigten sich sehr angetan
von dieser nachhaltigen Art, die Geburt eines Kindes zu feiern.
Bei den Setzlingen handelt es sich ausschließlich um Traditionssorten
wie „Rote Sternrenette“, „Prinzenapfel“, „Luxemburger
Triumph“ oder „Roter Morgenstern“. „Sie können bis zu 100
Jahre alt werden und sind wahre Lebensbäume“, erläuterte Pomologe
Olaf Schriever.
„Mit der Pflanzung regionaler Traditionssorten haben wir nicht nur
einen Lebensbaum für die Kinder gesetzt, sondern auch neuen
Lebensraum für Insekten und nistende Vögel geschaffen“, betonte
auch Dr. Bernd Freymann von der BAK und Leiter der Biologischen
Station im Turmhof. Zehn Jahre kümmert sich die BAK um die Pflege der
Bäume mit gezieltem „Erziehungsschnitt“, „dann können Kinder
und Eltern selbst Hand anlegen“, so Schriever. Mit ersten Früchten
könne man in fünf Jahren rechnen, dann sind gemeinsame Erntefeste
und Verkostungsaktionen geplant.
Für einen Teil der Jungbäume können noch Patenschaften übernommen
werden. Die Kosten für den Setzling, die Pflanzung und 10-jährge
Pflege betragen einmalig 300 Euro. Bewerbungen für eine
Apfelbaum-Patenschaft werden von der Rembold Stiftung koordiniert.
Das Bewerbungsformular samt Lageskizze gibt es auf der Webseite der
Stiftung unter www.remboldstiftung.de/laufende-
projekte/apfelbaum-patenschaft-rösrath/
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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