Landschaftspark Venauen

Biber an der Sülz

Rösrath (kg). In weiten Teilen zwischen Hauptstraße, Venauen, Jahnstraße und dem Höhenzug rechts der Sülz überwiegen Flächen, auch scheinbar unberührte Areale, Wald, und das Wasser der Sülz, das sich am alten Wehr in einen Nebenarm des Flüsschen aufteilt und Teiche sowie die alten Gewässer der ehemaligen Wasserburg, dem heutigen Schloss Eulenbroich, speist.
Aufnahmen von Wildtierkameras, die Ende 2023 erstellt wurden, zeigen deutliche Nagespuren von Bibern. Demnach suchen die Pflanzenfresser im Bereich der Sülztalauen eine neue Heimat. Biber gehören zu den geschützten Tierarten, sie leben normalerweise in den Uferbereichen von stehenden und fließenden Gewässern und können bis zu einem Meter groß werden, der Schwanz nochmals bis zu 35 Zentimeter.
Der Lebensbereich des Pärchens deckt sich mit dem Areal des rund 40 Fußballfelder großen Landschaftspark Venauen. Er ist eine Ausgleichsfläche der Stadt. Das heißt, wenn gebaut wird, geht Natur verloren, und diese wird zwischen den Venauen und der Jahnstraße ausgeglichen. Die Fläche kann man sich wie ein langgezogenes Dreieck vorstellen, dessen breiteste Fläche an der Jahnstraße beginnt und als langgezogene Spitze an Venauen mündet. Der lange asphaltierte Weg führt mitten hindurch. Als konkretes Beispiel für Natur, die mit dem Landschaftspark ausgeglichen wird, seien der neue Busbahnhofs, dessen Vorplatz und die Pendlerparkplätze am Bahnhof Rösrath genannt. Eine Tafel am Zugang Venauen weist unter anderem auf ein Wohngebiet, einen Supermarkt oder einen Gewerbepark hin. Der Landschaftspark Venauen besteht seit 1999 und wurde seitdem stets erweitert. In dem Areal gehen besonders viele Zwei- und Vierbeiner spazieren.
Die Rösrather Auenlandschaft bietet auch Schutz vor Hochwasser. Tritt die Sülz über die Ufer, kann sie dort gefahrlos weite Bereiche fluten. „Bei dem Hochwasser- und Starkregenereignis im Sommer 2021 hat die Retentionsfläche in Venauen sehr viel Wasser zurückgehalten“, erklärt Marcel Rossmann. Allerdings, so führt der Pressesprecher der Stadt weiter aus, komme auch eine Rückhaltefläche an ihre Grenzen. „Dennoch muss man sagen, dass diese Retentionsfläche viele Bürger*innen vor noch größeren Schäden bewahrt hat.“ Der Pressesprecher schildert, dass die Stadt bereits seit längerem den Nachweis habe, dass sich in Venauen der Biber angesiedelt hat. Wo er sich besonders wohlfühlt, darüber könne man aber keine Angaben machen. „Dass sich in dem Bereich nun offensichtlich auch der Biber wohlfühlt, ist aber ein Beleg für den ökologischen Stellenwert, den diese Fläche inzwischen einnimmt“, erklärt er.