Kölsche Chressdäch
Brücke zwischen Karneval und Weihnachten
Rösrath - „Weihnachten stört die Session“, stellte Thomas Cüpper,
auch bekannt als „Et Klimpermännche“, zu Beginn seines Auftritts
in der Aula des Freiherr-vom-Stein Schulzentrums augenzwinkernd fest.
Damit sprach er aus, was vielleicht viele Freunde des Rheinischen
Karnevals denken. Dass beides aber auch gut zu verbinden ist, bewies
die „Große Rösrather Karnevalsgesellschaft“ mit der sechsten
Auflage der „Kölsche Chressdäch“.
Geschickt hatten die Organisatoren ein abwechslungsreiches und
ausgewogenes Programm zusammengestellt, das sowohl der humoristischen
als auch der besinnlichen Seite gerecht wurde. Dass dies gelang, war
natürlich auch den Akteuren auf der Bühne zu verdanken, die den
Spagat zwischen Weihnachten und Karneval mit Bravour absolvierten.
Zum Beispiel Norbert Conrads - der Tenor mit klassischer
Gesangsausbildung vermittelte zu Beginn viel Heimatgefühl mit
kölschen Klassikern („Ich möt zo Fooss noh Kölle jonn“, „Am
Dom zoh Kölle“), berührte seine Zuhörer aber auch mit „Oh du
fröhliche“.
Als Willibert Pauels danach die Bühne betrat, gestand er ein, dass
ihn sein Gewissen plage. „Ich kann doch nach diesem Caruso nicht
mit einer Büttenrede weitermachen“. Er tat es aber trotzdem,
gab einige Witze zum Besten mit der Begründung: „Die müssen
einfach raus“. Besinnlich wurde es, als der „Bergische
Jung“ über die Kraft und Wirkung des Lachens philoso-phierte.
Facettenreich auch das Repertoire von Phillip Godart, der zum ersten
Mal in Rösrath auftrat. Neben internationalen Weihnachtsliedern bot
er eingängige Songs von Mark Forster und Andreas Bourani.
Allein auf die Kraft der Worte setzte hingegen Elfi Steickmann. In
schönster kölscher Mundart nahm sie den Saal mit auf eine Zeitreise
in die 70er Jahre mit längst verblassten Begrifflichkeiten wie
Käseigel, Sunkist oder Wählscheibe.
Professionell durch den Abend geführt wurde das Publikum von dem
neuen Moderatorengespann Guido Volberg und Stefan Ossege, die zum
Abschluss des Programms noch Marie Enganemben ankündigten durften.
Die farbige Sängerin aus Kamerun bot weihnachtliches und kölsches
Liedgut im Gospelstil.
Aber was wäre Weihnachten ohne Geschenke. Das Dreigestirn der letzten
Session nutzte die Pause, um beim Publikum um eine Spende zu bitten.
Das zeigte sich in Geberlaune und gab 815 Euro in den Spendentopf.
Auf 2.000 Euro aufgestockt wurde die Summe von einer Sponsorin. Und
dann zeigte es sich, dass Karneval und Weihnachten doch
zusammenpassen: Der Senat der Karnevalsgesellschaft Große Rösrather
legte noch 222 Euro dazu, 2222 Euro hören sich doch einfach jecker
an.
Diesen Betrag konnte Andrea Senger noch am gleichen Abend für
KOOPerationsgemeinschaft in Empfang nehmen, eine Einrichtung für
Erziehungshilfe in den Städten Rösrath und Overath.
- Peter Marjan
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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