Viele Fragen beantwortet
Container-Anlage für Geflohene ist in Prüfung

Auf dem städtischen Grundstück Brander Straße/ Kammerbroich/ A3 ist eine zweigeschossige Container-Anlage für Geflüchtete in Prüfung. Foto: Axel König
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Rösrath (kg). Über zweieinhalb Stunden dauerte eine Infoveranstaltung der Stadt in der Aula des Freiherr-von-Stein Schulzentrums: „Die Bürgerinnen und Bürger hatten viele Fragen und die Beantwortung machte den größten Teil der Veranstaltung aus“, sagt Marcel Roßmann. Der Pressereferent der Stadt berichtet, dass über die letzten beiden Stadtratssitzungen viele Einwohnerfragen zum möglichen Bau einer Container-Anlage für Geflohene an der Brander Straße eingegangen waren und die Veranstaltung deswegen notwendig wurde. „Mitarbeiter der Verwaltung haben in der Aula über den Status quo informiert, rund 350 Bürgerinnen und Bürger waren dort“, erklärt Roßmann. Auf dem Podium waren die Erste Beigeordnete Bianca Lorenz (Fachbereich 4: Planen, Bauen, Umwelt, Mobilität sowie Fachbereich 6: Immobilienservice, Hochbau), Fachbereichsleiter 4 Christoph Herrmann, Fachbereichsleiterin 7 (Soziales) Petra Dickopf und Albert Seemann vom Bereich 7 (Asyl und Integration). Auch Bürgermeisterin Bondina Schulze sowie Stellvertreter Hardy Schumacher waren dort.
Geplant ist eine zweigeschossige Container-Anlage, in der 72 Personen für zunächst drei Jahre unterkommen könnten. Das ist aber noch in der Prüfung. Marcel Roßmann spricht von Gutachten, deren Ergebnisse im Laufe des Monats März vorliegen sollen. Unter anderem würden Kriterien wie Lärm, Arten- und Umweltschutz geprüft. „Aus einer Vorab-Einschätzung eines beauftragten Schallschutzgutachters ist aber zu entnehmen, dass auf Grund der Schallbelastung durch die Autobahn gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse nicht erwartet werden können.“ Daher sei es fraglich, ob die geplante Bebauung umgesetzt werden könne, schildert der Pressereferent.
Wenn die Unterkunft an der Brander Straße möglich ist, könnten gemäß Stadtratsbeschluss von Dezember vergangenen Jahres 46 Container (Zimmer, Duschen, Flure) bis zum Sommer errichtet werden. Die Kaufsumme von rund 1,4 Millionen Euro sei im Haushalt bereits vorgesehen. Zu den drei Jahren Nutzungszeit gebe es die Option, nochmals um drei Jahre zu verlängern. Die soziale Betreuung werde von der Stadt gewährleistet.
In Rösrath sind 474 Geflüchtete (Stand: 20. Februar) untergebracht, in 54 Wohnungen und in 17 weiteren Unterkünften, darunter Container und dafür hergerichtete Gebäude. Es handelt sich um Familien, Ehepaare und Einzelreisende.
Parallel zum städtischen Grundstück an der Brander Straße werden weitere Flächen der Stadt geprüft. Denn im Laufe des Jahres sei mit weiteren Zuweisungen von Geflüchteten zu rechnen, so Marcel Roßmann. Zudem würden bestehende Unterkünfte aus unterschiedlichen Gründen wegfallen. Durch die Anmietung von Wohnungen lasse sich das nicht auffangen, denn die Kapazitäten des Wohnungsmarktes seien erschöpft. Der Pressereferent der Stadt betont: „Wie in vielen anderen Kommunen ist die Unterbringung von Geflüchteten auch in Rösrath eine Herausforderung, da vorhandene Kapazitäten nahezu ausgeschöpft sind. Daher geht es um die Frage, wie und wo geeignete Möglichkeiten zur Unterbringung geschaffen werden können“. Einig sei man sich in Politik und Verwaltung darüber, nicht nochmals eine Sporthalle wie 2015/2016 ihrem Zweck zu entfremden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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