Kölsch-Literaturwettbewerb
Erwin Rußkowski und Rita Goldammer gewinnen
Rösrath. Zum siebten Mal hatte der Rösrather Kulturverein zum Kölsch-Literaturwettbewerb in den Bergischen Saal von Schloss Eulenbroich geladen und acht Finalistinnen und Finalisten erfreuten die Zuhörer mit nachdenklichen, aber auch amüsanten Geschichten und Gedichten in kölscher Sproch. Der Wettbewerb wird von der Dr. Jürgen Rembold Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 2.200 Euro unterstützt. „Mit dem Daach der kölschen Sproch hat Köln unsere Idee nun endlich aufgegriffen“, begrüßte Stifter Dr. Jürgen Rembold die Kölsch-Fans mit einem Augenzwinkern. Wie vielfältig die Ausprägungen kölscher und rheinländischer Mundart sind, betonte Martin Kirschbaum, Vorsitzender des Kulturvereins, schließlich wurde Kölsch von der UNESO auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Sprachen gesetzt.
Dagegen stemmte sich gleich zum Auftakt mit Vehemenz Erwin Rußkowski und begeisterte das Publikum mit seinem herzerfrischenden Rümcher „Fooßball, do mi Levve“, in dem er die turbulenten Szenen einer Ehe schildert, wenn im Fernsehen die wichtigste Sache der Welt übertragen wird. Nachdenklichere, aber nicht minder berührende Töne schlägt Günter Mahlke an. „För eine Aujebleck“ heißt die Liebeserklärung an seine Frau, in der er Zweisamkeit, Endlichkeit und den Tod thematisiert. Damit landet Mahlke knapp hinter Rußkowski auf Platz zwei. Mit seiner Reise durch die vier Elemente „Ääd un Wasser, Füür un Luff“, die von Köln-Nippes bis zum Monte Troodelöh führt, wird Mario Maintz an dritte Stelle gewählt vor Manfred Welsch, der das Gedicht seines verstorbenen Vaters Willi Welsch „De Mamm muss helfe“ vorträgt. In der Kategorie Prosa tritt erneut Rita Goldammer an und erntet mit ihrer autobiografischen Schilderung „Nor e neu Lämpche för et Auto“ frenetischen Beifall. Mit dem Verzällcher „Opa, wat es eijentlich Karneval?“ steigt Günter Mahlke zum zweiten Mal in den Ring und erklärt, was Karneval kann und will: Die Seele der Menschen entlasten, damit sie Kraft sammeln kann „för all die schwierije Saache, die em Johr op se zokumme künnte“. Dafür gibt es erneut Platz zwei vor Markus Walther, der in seiner Geschichte „Nix es wie et wor“ in die Zukunft blickt Um die Auswüchse des Sozialstaates geht es in der Geschichte „Et Finche“ von Georg Schultens, vorgetragen von Anita Schweinem.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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