„Surf & Schlurf“ im Haus Kleineichen
Generationenübergreifendes Medienprojekt

Von links: Jacqueline Woizenko, stellvertr. Pflegedienstleiterin und Koordinatorin von Surf & Schlurf“, Stifter Dr. Jürgen Rembold und Pflegedienstleiterin Marion Mühlegger. | Foto: Robert Scheuermeyer
  • Von links: Jacqueline Woizenko, stellvertr. Pflegedienstleiterin und Koordinatorin von Surf & Schlurf“, Stifter Dr. Jürgen Rembold und Pflegedienstleiterin Marion Mühlegger.
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Rösrath - (vsch). Nach der erfolgreichen Eröffnung des „Rembold
Generationengartens“ mit erster Obsternte und Verarbeitung der
Früchte im Herbst geht nun ein weiteres generationenübergreifendes
Projekt in Haus Kleineichen an den Start: „Surf & Schlurf“.

Dahinter steckt die Idee, Senioren spielerisch an das moderne Medium
Tablet heranzuführen. Und wer könnte das besser, als junge Menschen,
die damit groß geworden sind. 

Das Projekt überzeugte bereits 2016 im Wettbewerb der Dr. Jürgen
Rembold Stiftung für Bürgerschaftliches Engagement, die zu dessen
Umsetzung 2.000 Euro bereitstellte. „Die Realisierung war
technisch anspruchsvoller als wir dachten“,
erzählt Robert
Scheuermeyer, Leiter des Rösrather Alten- und Pflegeheims
Kleineichen: Vier Tablets, Softwarelizenzen und Sicherheitspakete
wurden angeschafft, das gesamte Haus mit WLAN ausgestattet und zwei
kabellose Lautsprecher über Bluetooth mit den Tablets verbunden.

Der Rösrather Computerfachmann Stefan Müller kümmerte sich
ehrenamtlich um die Anbindung an das Netzwerk, installierte Programme,
Bilder und Spiele und spendierte schließlich vier stabile bunte
Schutzhüllen.

Schon beim ersten Einsatz überraschten die Senioren Marion
Mühlegger, Leiterin des Pflegedienstes und  ihre Stellvertreterin
Jacqueline Woizenko, die das Projekt „Surf &Schlurf“ federführend
koordiniert. „Wir waren im Pflegebereich und spielten Musik über
YouTube ein“,
erzählen die beiden. „Als ‚Yesterday‘
von den Beatles lief, fingen plötzlich einige zu tanzen an, danach
platzten die Musikwünsche nur so rein“,
erinnert sich
Woizenko „und mit der Musik kamen alte Erinnerungen und die
Menschen ins Erzählen“.

Bei einem weiteren Einsatz ermöglichten die Betreuerinnen
interessierten Bewohnern einen virtuellen Besuch ihrer Heimat und
Lieblingsorte. So reiste man nach Thüringen, besichtigte den Kölner
Dom „und Horst hatte Tränen in den Augen, als er mit Hilfe von
Google Earth sein geliebtes Elternhaus in derKölner Ehrenstraße
entdeckte“,
berichten die beiden. „Die emotionale und
kognitive Wirkung des Projektes hat uns alle überrascht“,
betont Scheuermeyer. 

„Das ist ja noch viel schöner als ich dachte“, freut sich
auch Stifter Dr. Jürgen Rembold. „Man denkt ja, dass der Mensch
im Umgang mit den neuen Medien vereinsamt“,
fügt er hinzu
„aber das Gegenteil ist hier der Fall, denn das Projekt wirkt
kommunikationsverstärkend.“
 

Mit seiner Stiftung für bürgerschaftliches Engagement könne er
unabhängig vom Erfolg Dinge ausprobieren und „in diesem Fall
übertrifft das Ergebnis alle Erwartungen“.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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