12. Medenus Klavierfestival
Große Spannung bis zur letzten Sekunde

Rösrath - (vsch). Das vor zwölf Jahren von dem Rösrather Ehepaar Inge
und Dieter Medenus ins Leben gerufene Medenus-Klavierfestival hat sich
mittlerweile zu einem ganz besonderen Event entwickelt.

Gesponsert mit insgesamt 3.000 Euro treten an zwei
Vorentscheidungsabenden je vier „young professionals“ von
Musikhochschulen in NRW vor das kritische Publikum, das in den
anschließenden Abstimmungen darüber entscheidet, welche zwei der
jeweils vier in das Finale gelangen.

Dabei werden nicht nur Technik und „schnelle Finger“ bewertet,
sondern auch die Fähigkeit, das Publikum zu erreichen und für sich
einzunehmen. „Wer schafft es mit seinem musikalischen Vortrag,
mein Innerstes zu berühren?“
fragt Ingrid Ittel-Fernau, die
Vorsitzende des Kulturvereins Schloss Eulenbroich, der das
Medenus-Klavierfestival seit seinen Anfängen organisiert. In diesem
Jahr fällt dem Publikum die Entscheidung besonders schwer. Schon an
den beiden Vorentscheidungsabenden liegen alle TeilnehmerInnen auf
Augenhöhe sehr eng zusammen.

Am Finaltag füllt sich der Bergische Saal von Schloss Eulenbroich
schnell, Spannung liegt in der Luft. Anna Khomichko, die das Finale
eröffnet, überrascht mit einer Neufassung von Mozarts „Alla
Turca“.

Fazil Say kombiniert das bekannte Stück mit Ragtime- und
Jazzelementen; die Füße der Zuhörer „wippen“ mit. Darauf folgt
Soyono Eguro mit Stücken von Frédéric Chopin und Alexander
Scriabin. In der darauffolgenden Pause wird bereits diskutiert und
debattiert.

Die zweite Hälfte beginnt mit einer Überraschung: Yeonseo Jeong
spielt ein für die meisten Zuhörer vollkommen unbekanntes Stück,
die Klaviersonate Nr. 4 von Leo Ornstein. Aufbrausend, kraftvoll und
dynamisch. Im Kontrast dazu beendet Takahiko Sakamaki das Finale mit
Stücken unter anderem von Wolfgang Amadeus Mozart und Frédéric
Chopin eher romantisch. „Auch wenn es ein Pflichtstück für alle
gibt, das mir die Entscheidung leichter machen soll,- leichter macht
es mir die Entscheidung in diese Jahr wirklich nicht!“,
so die
schon fast vorwurfsvolle Aussage einer Zuhörerin.

Und dann ist es endlich so weit: Takahiko Sakamaki gewinnt den 1.
Platz, dicht gefolgt von Yeonseo Jeong. Soyono Eguro erreicht den
dritten und Anna Khomichko den vierten Platz.

Am Ende sieht man nur strahlende Gesichter und „einige Zuschauer
sind auf Grund dieser Veranstaltung heute Abend spontan dem
Kulturverein beigetreten. Ein größeres Kompliment kann es für den
Kulturverein, für die ehrenamtlichen Helfern und für mich nicht
geben!“,
so Gabriele Koch, die das Musikfestival seit eingen
Jahren organisiert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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