Kunstausstellung
Irmgard Kaduk gewinnt mit „Auf dem Sprung“
Rösrath - (red) Irmgard Kaduk gewinnt die 40. Rösrather Künstlerausstellung
mit der Corona-Skulptur „Auf dem Sprung“.
Diesen Tag werden Veranstalter und Kunstschaffende in Rösrath nicht
vergessen. Die 40. Ausstellung Rösrather Künstler endete mit einer
ganz besonderen Preisverleihung im Werkstattgebäude von Schloss
Eulenbroich: Es war der letzte Tag vor dem zweiten
Corona-Teil-Shutdown, die erste Amtshandlung der neuen Rösrather
Bürgermeisterin Bondina Schulze und vermutlich die kleinste
Finissage, die in der 40-jährigen Geschichte der Rösrather
Künstlerausstellung je stattgefunden hat.
Neben den ausnahmsweise vorab informierten Preisträgern und der
Bürgermeisterin hatten sich Preisstifter Jürgen Rembold und wenige
Kulturvertreter der Stadt um die Sieger-Skulptur „Auf dem Sprung“
versammelt. Die aus Ton gebrannte, dunkle Figur lauert in gebückter
Haltung auf einem naturbelassenen Baum, ihre „Krone“ ist unschwer
als das Coronavirus auszumachen. Künstlerin Irmgard Kaduk hat damit
nicht nur die weltlähmende Pandemie verarbeitet, sondern
offensichtlich auch den Nerv der Besucher getroffen. Zum Zeitpunkt der
Preisvergabe war sie noch auf Sylt.
Die Zahntechnikerin hat sich mit der Arbeit als Bildhauerin erst vor
fünf Jahren mit Beginn des Ruhestands einen Lebenstraum erfüllt,
sagt sie. Die Fähigkeit, filigran zu arbeiten, habe sie im
Berufsleben perfektioniert, nun setze sie diese Gabe in der Gestaltung
menschlicher Plastiken ein, gerne in Verbindung mit altem Holz.
„Auf dem Sprung“ ist eines von 36 ausgestellten Kunstwerken, die
zuvor von einer Fachjury aus 95 Bewerbungen für die
Jubiläumsausstellung 40 Jahre Rösrather Künstler ausgewählt
wurden. Trotz abgesagter Vernissage und strenger Besucher- und
Hygieneregeln kamen zahlreiche Kunstinteressierte in die mit viel
Liebe zum Detail gestaltete Ausstellung.
„Mit 267 gezählten Stimmabgaben wurde jede Erwartung
übertroffen“, freute sich Elke Günzel, Kulturbeauftragte der Stadt
und Organisatorin der Veranstaltung. Gemeinsam mit Kunsttheoretikerin
Marise Schreiber stellte Stifter Jürgen Rembold in gewohnt launiger
Art die Preisträgerinnen und ihre Werke vor und überreichte die
symbolischen Schecks sowie eine Tasse „Rösrather Kulturkaffee“.
Dem zentralen, Corona überdauernden Zukunftsthema Klimawandel widmet
sich Manuele Klein, die mit ihrem Kunstwerk „Nur N(AT)ur Nur“ den
zweiten Platz in der Gunst der Ausstellungsbesucher belegte. Das im
Rahmen einer Serie entstandene Werk fußt auf einem schwarzen
Holzblock, in den die Künstlerin unzählige Baumskelette ziselierte.
Dass „weniger manchmal mehr ist“, stellt die Drittplatzierte
Künstlerin Verena Kupper in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. „Big
blue“ ist ein 59 mal 84 Zentimeter großes Bild, das ausschließlich
mit Kugelschreiber gemalt wurde. Unzählige, feine Linien bauen sich
von unten nach oben auf, verdichten sich und ziehen den Betrachter in
das große Blaue.
Der Katalog der Ausstellung ist auf der Internetseite der Stadt
Rösrath veröffentlicht.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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