Mit Können und Eleganz
Kunstradsport fördert viele Fähigkeiten

In Rösraths ältesten Sportverein hat sich seit 1901 einiges getan. (v.l): Lea Kutz, Anni, Nina, Nala, Lara, Johanna, Linn und Angelika Lehmann. Foto: Axel König
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  • In Rösraths ältesten Sportverein hat sich seit 1901 einiges getan. (v.l): Lea Kutz, Anni, Nina, Nala, Lara, Johanna, Linn und Angelika Lehmann. Foto: Axel König
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Hoffnungsthal (kg). „Weil es richtig Spaß macht und die Trainer nett sind, finden wir das Kunstradfahren gut“, lautet die einstimmige Meinung von Anni, Johanna, Lara, Linn, Nina und Nala. Die Mädchen im Alter von sechs bis zehn Jahren finden auch, dass „man was lernt, Bewegung kriegt“ und das Gleichgewicht üben könne. „Und man kann seine Angst überwinden, weil man zum Beispiel auf der Lenkstange und auf dem Sattel stehen kann.“
Die jungen Sportlerinnen besuchen den Kunstradsportverein (RV) Blitz Hoffnungsthal 1901, zu dem mehr als 50 Mitglieder zählen, darunter 22 Aktive im Alter von sechs bis 23 Jahren, fünf der Aktiven sind Jungs. Theoretisch stehen mehr als 1.600 Übungsfiguren zur Verfügung, die man aber nicht alle allein durchführen könnte. Die 14-jährige Jana Ihbe erzählt, dass sie etwa 70 Tricks beherrsche und angefangen habe, als sie sieben war. Durch Kontakte der Eltern sei sie zum Verein gekommen, wobei sie anfangs gar nicht so recht Spaß gehabt habe, es dann aber gefunkt habe und sie sich durch Trainingsstunden dreimal in der Woche weiterentwickelt und gesteigert habe. Das merkt man auf Anhieb, wenn sie auf ihr Vereinsrad steigt und nach kurzem Aufwärmen rückwärts fährt und einen Kehr-Steuer-Rohr-Steiger präsentiert, als wäre es das Normalste von der Welt.
Die Räder des RV Blitz werden allesamt vom Verein gestellt. Das Besondere an den Velos ist, dass sie weder Rücktritt noch Bremsen haben, die Sportler*innen mit ihnen wachsen, es also Velos in den entsprechenden Rahmengrößen gibt. „Die Räder sind alle von Hand gearbeitet“, sagt Angelika Lehmann. Die Geschäftsführerin und Trainerin kam als 7-Jährige zum Verein und führt die Geschäfte seit mehr als zwei Dekaden. „Die Räder haben eine Eins-zu-Eins-Übersetzung, die Rahmen sind ungefedert und aus Eisen, die Reifen haben einen Luftdruck von bis zu 16 bar, an den Vorder- und Hinterachsen befinden sich Dorne, auf denen die Füße stehen können, die Sättel sind aus Leder, die Pedale aus Gummi“, schildert sie einige Details. Den Kunstradsport bezeichnet die Geschäftsführerin als elegant, „wir fahren ausschließlich in Hallen.“ Die zahlreichen möglichen Tricks seien vielfältig, darunter Hand- und Kopfstand, oder der Sprung vom Sattel auf den Lenker, während man vorwärts fährt.
Während die sechsjährige Anni erst seit einigen Wochen dabei ist und noch übt, kam Jana Ihbe Anfang März bei den Junior Masters im bayerischen Roth (bei Nürnberg) auf Platz 15 von 25 Teilnehmern. Angelika Lehmann meint, dass sechs bis sieben Jahre ein gutes Alter sei, um anzufangen mit dem Kunstradsport. Für die jungen Leute geht es zusätzlich zu den Übungszeiten in der Turnhalle Bergsegen (Eingang auf der Sportplatzseite) in Hoffnungsthal auch einmal im Jahr für ein Wochenende in eine Jugendherberge, es gibt eine Weihnachtsfeier und der RV Blitz nimmt am Karnevalszug teil.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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