47 Werke von 35 Künstlern
Publikumspreis für Lukrezia Krämer

Gemeinsame Freude mit der Siegerin (von links): Dr. Jürgen Rembold, Anne Klußmann, Lukrezia Krämer, Marise Schreiber, Martina Spiller und Elke Günzel. | Foto: Stadt Rösrath
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  • Gemeinsame Freude mit der Siegerin (von links): Dr. Jürgen Rembold, Anne Klußmann, Lukrezia Krämer, Marise Schreiber, Martina Spiller und Elke Günzel.
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Rösrath - Acht Tage nutzten zahlreiche Besucherinnen und Besucher der 39.
Ausstellung Rösrather Künstler im Werkstattgebäude von Schloss
Eulenbroich die Gelegenheit, sich eine ganz besondere Pause mitten im
Alltag zu gönnen und bei einem Rundgang nicht nur abzuschalten und
aufzutanken, sondern mit ihrem Votum drei Lieblingswerke auszuwählen.

Nun endete die Ausstellung mit einer spannenden, unterhaltsamen
Finissage und einer überglücklichen Lukrezia Krämer als Siegerin
des Publikumspreises: In ihrem Landschaftsgemälde “Wunderland“
entführt die junge Künstlerin den Betrachter in einen
mystisch-idyllischen Wald, in dem ein Mädchen elfengleich zum
Horizont hin wandelt. Ein ausdrucksstarkes Ölgemälde, das auch
Kunsttheoretikerin Marise Schreiber mit den Worten würdigte:
„Mich wundert nicht, dass ‚Wunderland‘ gewonnen hat“.

Die von zahlreich erschienenen Kunstschaffenden und Kunstliebhabern
mit Spannung verfolgte Preisverleihung im Werkstattgebäude von
Schloss Eulenbroich wurde virtuos von Sologitarrist Bernd Gast
eröffnet und begleitet. „Wir freuen uns über so viel
Zuspruch“,
bedankte sich Elke Günzel, Kulturbeauftragte der
Stadt und Organisatorin der Veranstaltung, und lobte ausdrücklich
„die Kreativität und den Einsatz der Kunstschaffenden, die seit
Jahren maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung beitragen.“

Zur Wahl standen 47 Werke von 35 Künstlern, die im Vorfeld
einvernehmlich von einer Jury ausgesucht wurden. Das Preisgeld von
insgesamt 1.000 Euro stiftete bereits zum siebten Mal die Rembold
Stiftung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Insgesamt
wurden 266 gültige Stimmen abgegeben.

„Die breite Stimmverteilung auf viele Werke spricht für die
Qualität ihrer Kunstwerke“,
betonte auch Stifter Dr. Jürgen
Rembold in seiner Laudatio. Gemeinsam mit Kunsttheoretikerin Marise
Schreiber stellte er in gewohnt launiger Art die Preisträger und
deren Werke vor und überreichte die symbolischen Schecks sowie eine
Tasse „Rösrather Kulturkaffee“.

„Ich bin überrascht und fühle mich sehr geehrt“, bedankte
sich Lukrezia Krämer. Sie habe mit „Wunderland“ vor zwei Jahren
ihr erstes realistisches Landschaftsbild gemalt, erzählt die
26-jährige Rösratherin, Tochter des Künstlerehepaares MaLa und
Kunstschmied Roland Krämer.

Die Nachwuchskünstlerin lebt und arbeitet in Düsseldorf, wo sie im
Sommer 2019 das Studium der freien Künste an der Kunstakademie
Düsseldorf mit Schwerpunkt Malerei abgeschlossen hat.
„Wunderland zeichnet sich durch einen diagnostischen Blick und einen
sehr präzisen Perspektivenaufbau aus“,
formuliert
Kunsttheoretikerin Schreiber, „es besticht mit Durchblick und
Horizont, es irritiert und berührt“.
Keinesfalls, so die
Künstlerin selbst „sei Wunderland mit einem erhobenen
Klimaschutz-Zeigefinger entstanden“.
Ihre Bilder sollen vielmehr
Fragen stellen und dem Betrachter „alles offen lassen“.

So will es auch Martina Spiller, die vor zwei Jahren mit dem Bild
„Schaf mit Fliege“ ganz oben in der Gunst des Publikums landete
und sich in diesem Jahr über Platz drei für ihr Porträtgemälde
„H. mit Turban“ freute. Kunsttheoretikerin Schreiber erklärt das
Porträt „als eindringliche Konfrontation mit einer Frau, deren
Blick etwas Ernstes, Abwägendes habe“.
Das Gemälde beeindrucke
durch Farbkontrast und Kontur, gemalt in mehreren Schichten auf Stoff
soll es, so die Künstlerin, „ganz bewusst das ‚Dahinter‘
zeigen, was auch immer sich dort verbirgt“.

Keine Fragen offen lässt das auf Platz zwei gewählte, Acryl auf
Leinwand gemalte Bild von Anne Klußmann. Es heißt „Im Watt“ und
wer es sieht, ist sofort in sommerlicher Urlaubsstimmung und stapft
quatschend unter dem glühend orange leuchtenden Abendhimmel durch den
Schlamm des Wattenmeeres. „Klußmann gelingt es, spannende
Gruppierungen von Menschen aus der Drohnenperspektive zu zeichnen,
„Im Watt“ beeindruckt durch seine besondere Farbigkeit und
impressionistische Anmutung“,
formuliert Schreiber. Die in
Rösrath wohnhafte Künstlerin hält gerne eigene Beobachtungen in
ihren Werken fest, „in allem, was Sie sehen, steckt auch ein
Stück meines Lebens“.

Im kommenden Jahr findet die Rösrather Künstlerausstellung zum
40.ten Mal statt, Kunstschaffende und Kunstinteressierte dürfen sich
ab sofort auf eine ganz besondere Jubiläumsausstellung freuen.

Gemeinsame Freude mit der Siegerin (von links): Dr. Jürgen Rembold, Anne Klußmann, Lukrezia Krämer, Marise Schreiber, Martina Spiller und Elke Günzel. | Foto: Stadt Rösrath
Der 1. Publikumspreis ging an das Bild von Lukrezia Krämer „Wunderland“. | Foto: Stadt Rösrath
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