Hilfe für pflegende Angehörige
Rembold Stiftung zeichnet Freiwilligeninitiativen aus

Dr. Rembold übergibt der Initiative aus Gera die Urkunde. Im Hintergrund die Programmatik der Initiative: „Unterstützung für pflegende Angehörige“. | Foto: E. Bubolz-Lutz
  • Dr. Rembold übergibt der Initiative aus Gera die Urkunde. Im Hintergrund die Programmatik der Initiative: „Unterstützung für pflegende Angehörige“.
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Zu Hause leben bis ins hohe Alter, das wünschen sich fast alle
Menschen. Aber häusliche Pflege fordert viel von pflegenden
Angehörigen, körperlich und seelisch. 

RÖSRATH (kli). - Die Unterstützung von pflegenden
Angehörigen, ihnen  ehrenamtlich mit Rat und Tat zur Seite zu
stehen, ist Ziel und Aufgabe der im „Netzwerk pflegeBegleitung“ 
bundesweit organisierten Freiwilligen.

„Dabei geht es nicht darum, Pflegetätigkeiten zu übernehmen,
sondern vielmehr pflegenden Angehörigen zuzuhören, sie zu 
informieren, zum Beispiel  über Entlastungsmöglichkeiten und
Hilfsangebote vor Ort und wo nötig ins professionelle System hinein
zu vermitteln“,
erläutert Elisabeth Bubolz-Lutz, Initiatorin
der Bewegung und Netzwerkgründerin.

Das Netzwerk qualifiziert jedes Jahr Freiwillige in Seminaren, um sie
auf ihr Engagement für pflegende Angehörige intensiv
vorzubereiten. „Die so qualifizierten Ehrenamtlichen können dann
in ihrer Region oder Kommune weitere Freiwillige schulen und auf
lokaler Ebene Initiativen zur Begleitung pflegender Menschen  ins
Leben rufen“,
so Bubolz-Lutz.

„Eine absolut sinnvolle Sache“, findet auch der Rösrather
Stifter Dr. Jürgen Rembold. Er fördert die Qualifizierungsmaßnahmen
mit seiner Stiftung für bürgerschaftliches Engagement bereits zum
zweiten Mal mit Stipendiengeldern, in diesem Jahr mit einer Summe von
2.200 Euro.

Erstmals hat die Stiftung  im November 2017 auf der Bundeskonferenz
des Netzwerks in Erfurt zusätzlich Auszeichnungen in Höhe von
insgesamt 1.000 Euro ausgelobt für Initiativen, die erfolgreich sind
und pfiffige Ideen entwickelt haben, wie man pflegende Angehörige
erreicht. „Denn die Arbeit und das Angebot der freiwilligen
Unterstützer bekannt zu machen und Zugangswege zu den pflegenden
Angehörigen zu finden, ist eine echte Herausforderung“,
so die
Erfahrungsberichte der Netzwerker. 

Da die Jury die drei Erstplatzierten mit einem Preisgeld in gleicher
Höhe ausstatten wollte, entfielen je 333 Euro auf die
Pflegebegleiter-Initiativen Taunusstein,  Langensalza und  Bad
Lobenstein. „Als Mathematiker und Kölner finde ich die 333 -
ist gleich drei mal 111 - betörend schön“,
griff  Rembold das
Zahlenspiel auf amüsante Weise mit einem Streifzug durch die Kölsche
Historie und das Kölsche Grundgesetz in seiner Rede auf. Für den bei
3 mal 333 Euro nach Adam Riese fehlenden einen Euro verteilte Rembold
symbolisch an jede Initiative eine Tasse mit Rösrather Kulturkaffee,
dessen Reinerlös in kulturelle Projekte in Rösrath fließt. Der
Stifter will das bürgerschaftliche Engagement für die Pflege auch im
kommenden Jahr unterstützen.  

Seit Gründung des „Netzwerks pflegeBegleitung“ haben bundesweit
etwa 2.500 Freiwillige einen Vorbereitungskurs zur Begleitung
pflegender Angehöriger besucht. 80 Prozent  haben sich danach für
ein praktisches Engagement entschieden. Um eine flächendeckende
Verbreitung von ehrenamtlichen Unterstützern pflegender Angehöriger
zu erreichen und die strukturellen Voraussetzungen dafür zu
schaffen, setzt sich das Netzwerk aktuell für die Einrichtung einer
Netzwerk-Stelle auf Bundesebene sowie den Auf- und Ausbau von
Landesagenturen für Pflegebegleitung ein.

Nähere Infos zum Netzwerk und Standorten von helfenden Initiativen
unter
http://www.pflegebegleiter.de/

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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