Zweiter inklusiver Stadtspaziergang
Stadtgeschichte und die Benennung von Barrieren

Die zweite Auflage des inklusiven Stadtspaziergangs stieß auf reges Interesse und zählte noch mehr Teilnehmende als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Erneut verband der Spaziergang Stadtgeschichte, den Austausch untereinander und die Benennung von Barrieren. Foto: Stadt Rösrath
  • Die zweite Auflage des inklusiven Stadtspaziergangs stieß auf reges Interesse und zählte noch mehr Teilnehmende als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Erneut verband der Spaziergang Stadtgeschichte, den Austausch untereinander und die Benennung von Barrieren. Foto: Stadt Rösrath
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Rösrath. Über 20 Personen haben sich dem zweiten inklusiven Stadtspaziergang angeschlossen, zu dem der Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung nach der Premiere im vergangenen Jahr nun erneut eingeladen hatte. Diesmal führte die Route vom Hoffnungsthaler Freibad zur alten Bunkeranlage in der Rotdornallee mit anschließender Einkehr auf dem Rathausplatz, wo man die gesammelten Eindrücke besprochen und den Nachmittag in gemeinsamer Runde hat ausklingen lassen.
Die Idee der inklusiven Stadtspaziergänge ist, nicht nur auf die besonderen Bedarfe von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen aufmerksam machen, sondern insbesondere auch das Miteinander zu fördern. Aus diesem Grund hat man den Spaziergang mit Stadtgeschichte verbunden. Unter Leitung von Robert Fahr vom Rösrather Geschichtsverein tauchten die Teilnehmenden in die Historie des Freibades und der alten Bunkeranlage ein. Einst war auf dem Gelände des heutigen Freibades ein alter Stauteich – ein Überbleibsel aus Zeiten des Bergbaus. Dieses Gewässer hatte eine gewisse Attraktivität und wurde vor allem durch die Nutzung von Jugendlichen zu einer „wilde“ Badestelle. Erste Gedanken, den Bereich zu einer modernen Sportstätte zu entwickeln, entstanden Anfang der 1930er Jahre. Im Jahr 1937 wurde das Freibad Hoffnungsthal offiziell eingeweiht.
Die alte Bunkeranlage in der Rotdornallee in Hoffnungsthal war ein weiteres Ziel des Spaziergangs und bot den Teilnehmenden bei Sommerwetter ein passendes schattiges Plätzchen. Der Luftschutzstollen ist die größte erhaltene Luftschutzanlage aus dem Zweiten Weltkrieg auf Rösrather Stadtgebiet. Sie reicht ca. 60 Meter tief in den Berg und ist weit verzweigt. Seit 1995 bietet der Geschichtsverein entsprechende Führungen an, die sich großer Beliebtheit erfreuen – so auch bei den Teilnehmenden des Stadtspaziergangs.
Zwischen den einzelnen Etappen bot sich die Gelegenheit die Verkehrswege unter die Lupe zu nehmen und aus Sicht von mobilitätseingeschränkten Personen Hindernisse aufzuzeigen und Verbesserungen anzuregen, aber auch auf Positives hinzuweisen. Positiv wurde von den Beteiligten der barrierefreie Zugang zur Postfiliale und zur Kreissparkasse Rösrath bewertet. Erfreulich ist auch, dass an der Ampelanlage vor der Kreissparkasse das „spürbare“ Pflaster verlegt wurde und auch Bordsteinabsenkungen vorhanden sind.
Teilhabe ist für die Vorsitzende vom Beirat für Menschen mit Behinderung, Claudia Schmidt-Herterich, wenn beispielsweise bei Ladenlokalen und Geschäften die Möglichkeit gegeben ist, alltägliche Erledigungen eigenständig wahrzunehmen. Ein erster Schritt ist, dass neben bereits vorhandenen Klingeln in Rösrath nun auch an der Buchhandlung Till Eulenspiegel und am Laden Wäscheprinz die Drück-mich-Klingel angebracht wurde. Die Klingel funktioniert über eine am Eingang angebrachte Funkklingel, auf die ein auffälliges Schild hinweist. Wer die Klingel betätigt, erhält Hilfe von den Geschäftsleuten im Laden – beispielsweise, wenn eine enge Tür oder eine Treppe im Weg ist.
Um im Freibad Barrieren zu überwinden, gibt es einen Strandrollstuhl, der den Zugang zum Schwimmbecken ermöglichen soll. Dieser kann dann in Begleitung einer Assistenzkraft oder durch Hilfestellung der Badmitarbeitenden genutzt werden. Schöner wäre, wenn ein direkter barrierefreier Zugang zu dem Schwimmbecken möglich wäre. Außerdem wäre es nach Aussage der Teilnehmenden des Stadtspaziergangs wünschenswert, wenn man an der Bushaltstelle vor dem Freibad den visuellen Kontrast am Begleitstreifen stärker hervorheben würde.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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