Wiederaufforstung im Stadtwald
Bäume für den Klimaschutz
Sankt Augustin (den). Die Wiederaufforstungskampagne im Pleiser Wald startete mit einem Pflanzfest. Unterstützung gab es von 100 Jugendlichen aus den sechs Jugendfeuerwehrgruppen der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin und einer Delegation von Kindern und Erwachsenen des Kinderschutzbundes, die anlässlich des 40. Jubiläums des Kinderschutzbundes bei der Pflanzung ihrer 40 gespendeten Bäume mithalfen.
Die zahlreichen Helfer pflanzten insgesamt 200 Klima-Bäume entlang der Ränder der großen Aufforstungsfläche. Vertreten sind unter anderem Baumarten wie Esskastanie, Vogelkirsche, Elsbeere und Speierling. Mit der Pflanzung verbunden waren auch die notwendigen Schutzmaßnahmen für die Bäume gegen Wildverbiss durch Drahthosen und Pflanzpfähle sowie die Markierung der Orte mit farblich gekennzeichneten Pfählen für die Gruppenpflanzungen im Spätherbst mit insgesamt 1.000 Eichen, Hainbuchen, Buchen und Vogelkirschen.
Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf besuchte die Helfer während der Aktion und bedankte sich für das Engagement für den Klimaschutz, durch den tatkräftigen Einsatz und die großzügige Baumspende. „Sankt Augustin kann stolz darauf sein, dass sich so viele junge Menschen für das gesunde Klima, die Natur und das Wohl der Menschen in unserer Stadt engagieren“, so Leitterstorf. „Wer einen Blick auf unseren Wald wirft, sieht die deutlichen Folgen des Klimawandels. Diese Aufforstungsaktion ist ein wichtiger Beitrag zum lokalen Engagement für unsere Umwelt.“
Die Wetter- und Klimaentwicklung zeigt, dass bereits im fünften Jahr infolge extreme Dürre, vor allem in den Sommermonaten, und Hitzephasen auftreten, die die Wasserressourcen der Böden, Grundwasserschichten und Oberflächengewässer reduzieren. Neben Gartenbau, Landwirtschaft und Gewässerökosysteme haben vor allem auch die Wälder der Region darunter gelitten. Auf rund 15 Prozent der Waldfläche des Landes sind die Bestände sogar vollständig zusammengebrochen. Dabei waren fast ausschließlich Bestände der Fichte betroffen.
Ursache ist das Zusammenwirken von Stürmen, Sommerdürren und einer Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers seit dem Jahr 2018. Auch viele der Laubholzarten sind durch die Klimafolgen stark betroffen. Die Problematiken der Buchentrocknis, die extreme Zunahme der Kalamitäten durch Eichenfraßgesellschaften, der Rußrindenkrankeit beim Ahorn sowie das Eschentriebsterben sind nur einige Beispiele.
Der Stadtwald von Sankt Augustin hat eine Fläche von rund 80 Hektar. Mit einer Fläche von rund acht Hektar liegt der Waldbestandsverlust durch die abgestorbenen Fichtenbeständen hier bei zehn Prozent. Diese Flächen werden nun gemäß des Wiederbewaldungsprogramms des Landes mit standortsgerechten artenreichen und klimaresilienteren Laubmischwaldbeständen neu aufgeforstet. In diesem Jahr erfolgt die Wiederaufforstung im Pleiser Wald auf insgesamt zwei Hektar durch neue Kulturen mit Gruppen- und truppweiser Pflanzung einer Mischung aus Stieleiche, Hainbuche, Buche und Vogelkirsche. Dabei wird die partiell bereits aufgelaufene Naturverjüngung mit Begleitarten wie Birke und Eberesche, aber auch Hainbuche, Linde und Hasel berücksichtigt und mit übernommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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