Stadtgeschichte
Band 56 zum Thema „„Départements, Dolmetscher und Dampfloks“
Sankt Augustin -
Unter dem Titel „Départements, Dolmetscher und Dampfloks“ ist der
neue Band 56 der Reihe „Sankt Augustin - Beiträge zur
Stadtgeschichte“ erschienen. In fünf Aufsätzen werden in dem reich
bebilderten Buch unterschiedliche Themen aus der Geschichte der Stadt
aufgegriffen.
Der Historiker Mike Bargel untersucht die Entwicklung zur Zeit der
französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1815 in der Munizipalität
Menden. Anhand von Karten, gedruckten Quellen und Akten aus dem Sankt
Augustiner Raum wird deutlich, wie sich die teils noch aus dem
Mittelalter stammenden Rechts- und Verwaltungsstrukturen im
Großherzogtum Berg grundlegend neu entwickelten. In dieser Zeit wurde
auch erstmals in diesem Gebiet eine Hausnummerierung eingeführt.
Mike Bargel beschreibt in einem weiteren Aufsatz, wie zunächst alle
Häuser gemeindeübergreifend durchnummeriert und später pro Gemeinde
neu durchgezählt wurden. Im 20. Jahrhundert ging man dann auf das
heute noch übliche Verfahren mit Straßenname und darauf bezogener
Hausnummer über. Diese Gegenüberstellung kann grundlegend für manch
historische Adressermittlung sein.
Erich Pötz geht der Frage nach, wie sich die letzten Jahre des Ersten
Weltkriegs im Spiegel der „Stimmen der Heimat an die Mendener
Krieger“ darstellen. Diese Rundbriefe ließ der Katholische
Jünglingsverein Menden zwischen 1916 und 1918 drucken, nicht um seine
„im Felde“ stehenden Mitglieder über die wahren Entwicklungen zu
informieren. Stattdessen wollte man berichten, „wie geregelt und
geordnet alles in der Heimat trotz der schlimmen Kriegszeiten seinen
Gang weitergeht, wie ein jeder Mendener Pfarrgenosse friedlich in der
Heimat schafft und arbeitet“.
Die Planungen für zwei letztlich nie realisierte Bahnprojekte Ende
des 19. Jahrhunderts entdeckte Tomas Meyer-Eppler bei Recherchen im
Stadtarchiv. Zum einen hatte man die Verkehrsanbindung des Westerwalds
bereits 1886 mit einer Eisenbahnstrecke von Siegburg über Niederpleis
und Birlinghoven nach Seifen ins Auge gefasst. Zum anderen gedachte
eine andere Gesellschaft um 1897 eine Überland-Straßenbahnlinie von
Köln-Mülheim über Mülldorf und Meindorf nach Beuel zu führen. Die
angestrebten Vorteile, Streckenführungen und Hintergründe der
Projekte werden detailliert wiedergegeben.
Das Steyler Missionshaus wurde während des Zweiten Weltkriegs von der
Luftwaffe beschlagnahmt, die dort verschiedene Dienststellen
unterbrachte. Hierzu gehörte die „Sprachmittler-Abteilung“, deren
Entwicklung 1943/44 Flugplatzkenner Hartmut Küper von ihrer Verlegung
ins Missionshaus bis zum Ende während der „Schlacht im
Hürtgenwald“ nachzeichnet.
Der 170 Seiten umfassende Band ist mit über 60 Abbildungen
illustriert und im Rheinlandia Verlag unter der ISBN 978-3-945953-24-2
erschienen. Ab sofort ist er im Stadtarchiv im Rathaus sowie im
Buchhandel erhältlich. Herausgeber ist das Stadtarchiv, die Redaktion
hatte Stadtarchivar Michael Korn.
Weitere Informationen zur Reihe „Sankt Augustin – Beiträge zur
Stadtgeschichte“ und zum Stadtarchiv gibt es bei Stadtarchivar
Michael Korn unter 02241-243508 oder michael.korn@sankt-augustin.de
sowie im Internet unter
www.sankt-augustin.de/stadtarchiv.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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