„Wir machen das gerne“
Beispielhaftes ehrenamtliches Engagement wurde gewürdigt

Die ausgezeichneten Ehrenamtler mit Bürgermeister Klaus Schumacher (vo.li.) und Marcus Lübken (vo.3.v.li.). | Foto: Zierden
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  • Die ausgezeichneten Ehrenamtler mit Bürgermeister Klaus Schumacher (vo.li.) und Marcus Lübken (vo.3.v.li.).
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Sankt Augustin - Der „Tag des Ehrenamtes“ wird jedes Jahr am 5. Dezember gefeiert -
jedoch nicht in Sankt Augustin. Hier erhält das Ehrenamt einen ganz
besonderen Platz im Kalender. Und so wurde im Haus Menden eine
Feierstunde eingeläutet. Bürgermeister Klaus Schumacher und
Beigeordneter Marcus Lübken zeichneten drei Gruppierungen aus, die
sich ehrenamtlich für Sankt Augustin engagieren. Neben dem
Stadtjugendring Sankt Augustin freuten sich auch der SV Menden mit
seinem Förderverein sowie Gastfamilien aus Sankt Augustin über diese
herausragende Auszeichnung.

„Sie gehen raus und kümmern sich um Andere uneigennützlich“,
beschrieb Marcus Lübken den Dienst an der Gemeinschaft. Das Ehrenamt
profitiere von der Zeit, die die Ehrenamtlichen opfern, ihrem Wissen
und ihrer Erfahrung wie auch der Vorbildfunktion. „Ihr Ehrenamt muss
Anderen nützen und sie selbst erfreuen“. Dazu sei es besonders
wichtig, mit den drei Beispielen die Vielfalt darzustellen.

Für den Stadtjugendring Sankt Augustin nahm Niklas Körber die
Auszeichnung entgegen. Die Arbeits- und Interessengemeinschaft
vertritt zurzeit 14 Jugendverbände und koordiniert die Vertretung der
Sankt Augustiner Jugendverbände im Jugendhilfeausschuss. Körber
hoffte, dass die Jugendverbandsarbeit mehr in den Fokus der
Öffentlichkeit rücke. Sie hätten Nachwuchsprobleme, dabei wird das
Freizeitangebot mit Gruppenstunden, Zeltlagern und Ausflügen gern
genutzt. „Jeden vierten Jugendlichen nehmen wir eine Woche mit auf
Fahrt“.

Der SV Menden spricht nicht nur seine rund 600 Mitglieder an: „Wir
versuchen, alle im Verein zu integrieren“, sagt Vorsitzender Roland
Podlech. Unterstützt wird er dabei auch von Trainer Thomas Averbeck,
der bei der Inklusionsmannschaft eine sehr große Nachfrage
registriert. Der Sportverein bietet allerdings neben dem Fußball noch
mehr: Frühstücksbuffets, Boule-Turniere und Buchlesungen sind da nur
eine kleine Auswahl. „Wir machen das gerne - für unsere Kinder und
für unseren Ort“, ist Podlech überzeugt. Dazu zählt vor allem die
dreijährige Entstehung des Mehrgenerationenhauses und die Anstrengung
beider Vereine, mit beispielhaftem Engagement dieses Bauprojekt
durchgeführt zu haben.

Aus purer Überzeugung sind auch die Gastfamilien aus Sankt Augustin
bei der Sache. Edelgard Eßer von der Stadt erhielt fast wöchentliche
Zuweisungen von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.
Minderjährige Flüchtlinge, die ohne Begleitung in Sankt Augustin
ankamen, brauchten Hilfe. Insgesamt neun Familien nahmen daher zehn
Flüchtlinge auf und bieten ihnen seither ein Zuhause. Elke Seeliger
vom Bezirkssozialdienst kümmerte sich um den vierwöchigen Crashkurs
für die Gastfamilien zur Vorbereitung und auch heute ist sie
Ansprechpartnerin für alltägliche Fragen. „Wir haben keinen Verein
und keinen Vorsitzenden - wir sind Familien und haben jemanden
aufgenommen“, sagt Gastvater Dietmar Albrecht aus Meindorf. „Wir
haben das nicht gemacht, um etwas zurückzubekommen“. Als sein Sohn
zum Studium auszog, entschieden sich er und seine Frau, einen
minderjährigen Flüchtling aufzunehmen. „Bei uns gibt es kein Ende.
Fazel ist ein Teil unserer Familie geworden“, schildert Albrecht
weiter. „Es sei eine Herausforderung für beide Seiten“.

Bevor Bürgermeister Klaus Schumacher den Ehrenamtlichen die Urkunden
und das Sankt Augustin-Bild von Josef Hawle überreichte, skizzierte
er seine Erfahrungen mit dem Ehrenamt. Von den früheren
Ehrenamtlichen, die sich engagierten unabhängig davon, ob es Spaß
mache, reichte der Rückblick bis zum egoistischen „Fun-Faktor“,
der heute eher im Vordergrund stünde. „In Sankt Augustin ist das
anders“. Gerade in den vergangenen anderthalb Jahren hätten die
Ehrenamtler Zuwachs bekommen.

Das Trio „Flucello“ mit Klemens Salz, Anne Jürgens (beide Flöte)
und Korinna Hertrampf am Violoncello spielte Stücke von Haydn und
Devienne und würdigte diesen Anlass musikalisch.

Seit 1998 werden jährlich drei Projekte mit dem Prädikat Beispiel
Ehrenamt ausgezeichnet. Der damalige Stadtrat entschloss sich dazu, um
den Ehrenamtlichen mehr öffentliche Anerkennung und Wahrnehmung zu
schenken. Seither zählen neben dieser Auszeichnung auch Projekte wie
der Empfang Ehrenamtlicher, die Fortbildung und Beratung, die
Ausstellung der Ehrenamtskarte und die Aktivbörse.

- Monika Zierden

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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