Freie Plätze im Radhaus

Beitrag zur Minimierung der Abhängigkeit vom Auto

Das Herzstück der neuen Mobilitätsstation in Sankt Augustin ist das
“Radhaus”. Hier können die Pendler ihre Fahrräder witterungs-
und diebstahlgeschützt abstellen. Bisher sind nur zehn der insgesamt
80 Fahrradstellplätze vermietet. Das aber kann sich schnell ändern,
denn das neue Radparkhaus, liegt zentral am „Haltepunkt
Zentrum/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg”. Also zwischen der B56 und der
Stadtbahnlinie 66, dem Punkt mit den meisten Ein- und Aussteigern im
öffentlichen Nahverkehr. Von hieraus können die Pendler mit Bus oder
Bahn nach Bonn oder Köln fahren.

Die Tür des Radhauses kann nur mit einem Transponder geöffnet
werden. Innen gibt es Schließfächer für die Helme und Ladestationen
für E-Bike Akkus. Die Fahrradstellplätze sind in zwei Etagen
angelegt. Dafür muss eine Schiene mit einem Anlehnbügel für das Rad
heruntergezogen werden, um das Fahrrad dann nach oben zu schieben.
Auch für Lastenräder und Fahrradanhänger ist Platz. Weitere 30
Stellplätze gibt es außen, überdacht.

Bei einer Feierstunde ist die Mobilitätsstation nun eröffnet worden.
Rainer Gleß, Erster Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin, zeigte
sich erfreut, denn: "Die Mobilitätsstation soll helfen, die
Abhängigkeit vom Auto ein großes Stück weit zu eliminieren". Sie
verbessere die Umsteigesituation und bringe "mehr Komfort und
Sicherheit". "Die Fahrräder werden immer teurer und müssen sicher
untergebracht werden”, so Rainer Gleß.

Daneben bietet die Mobilitätsstation eine Ladesäule sowie
Parkplätze für Elektroautos, Pendlergemeinschaften und Taxen. Die
Ladestation wird von der städtischen Energieversorgungsgesellschaft
betrieben. Der Strom fließt bis zum Jahresende noch kostenfrei.
Bezüglich eines Anbieters für ein Car-Sharing-Angebot, sei man noch
im Gespräch, so Eva Stocksiefen, Leiterin der Pressestelle. Neue
Fahrgastinformationssysteme an den beiden Bahnsteigen und am Radhaus
sind barrierefrei gestaltet. Auf Knopfdruck liest ein digitales
Ansagegerät die Informationen auch vor.

Im Februar 2018 hatten die Umbauarbeiten auf dem ehemaligen Park- und
Ride Parkplatz begonnen. 511.000 Euro kostet die neue
Mobilitätsstation. Die Stadt erhält 90 Prozent Zuschüsse vom
Bundesumweltministerium und vom Nahverkehr Rheinland. Der Eigenanteil
der Stadt liegt bei 52 000 Euro. Sie liegen damit unter den Kosten der
Wiederherstellung des P&R-Parkplatzes, der mit 60.000 Euro
veranschlagt worden war. Damit liegt die Baumaßnahme im geplanten
Kosten- und Zeitrahmen. Das Dach des Radhauses wird in Zukunft noch
begrünt. Auch das also ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz.

Tipp: Ein Stellplatz im Radhaus kostet im Jahr eine
Verwaltungsgebühr von 20 Euro und kann per E-Mail an
radhaus@sankt-augustin.de angemietet werden. Zehn Euro Pfand fallen
noch für den Zugangstransponder an.

- Patrizia Wackers